General Engineering: Bilingual studieren für mehr Integration
Integration ist wohl eines der meistbenutzten Wörter der aktuellen Zeit. Für eine gelungene Einbindung in Gesellschaft, Wohn- und Studienort, spielt die Sprache eine entscheidende Rolle. Das sieht auch die TH OWL so und hat den neuen bilingualen Studiengang „General Engineering“ ins Leben gerufen. Prof. Dr.-Ing. Uta Pottgiesser sprach mit uns über die Möglichkeiten des Studiengangs und warum soziale Verantwortung von Hochschulen wichtig ist.
Die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) beschreitet innovative Wege. Vizepräsidentin für Kultur, Kommunikation und Internationales ist Uta Pottgiesser. In einem Video-Call präsentiert sie uns den Aufbau des Studiengangs „General Engineering“. Ihre Begeisterung und Überzeugung sind deutlich spürbar.
Zweisprachiger Bachelor für zukunftsfähiges Ingenieurwesen
Dass mehr junge Menschen für ein MINT-Studium begeistert werden sollten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist wahrlich nicht neu. Unser Technologie- und Innovationsstandort steht und fällt mit guten Köpfen. Doch was wird eigentlich getan? Eine mögliche Antwort ist das außergewöhnliche Studienprogramm in Lemgo. Zum kommenden Wintersemester 2024/2025 geht dieses an den Start. Der Bachelor-Studiengang ist der erste im Portfolio der Hochschule, der zweisprachig angeboten wird. Internationale wie deutsche Studierende kommen zusammen und teilen nicht nur ihr Interesse für Ingenieurwissenschaften, sondern bereichern sich auch durch Bilingualität. „Es handelt sich um einen bilingualen Studiengang, den wir an der TH OWL bewusst so konzipiert haben. Entscheidend ist, dass die internationalen Studierenden Deutsch lernen“, erklärt die Professorin.
Kombiniert wird das Bachelor-Programm mit praktischen Erfahrungen in deutschen Industrieunternehmen, die global wirken. Uta Pottgiesser sagt dazu: „Wir wollen als Hochschule einen Beitrag leisten, Studierende und Unternehmen frühzeitig zusammenzubringen. Internationale Studierende bei uns in Deutschland zu halten und gemeinsam mit deutschen Studierenden in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist ein wichtiges Thema.“
Phasenweiser Aufbau
Den Aufbau des Studiums führt Uta Pottgiesser anschaulich aus. „Es gibt drei Phasen. Die Eingangs- und Orientierungsphase (3. Semester) ist auch auf Englisch.“ Weiterhin sagt sie: „In der Orientierungsphase im dritten Semester entscheiden sich die Studierenden für eine Vertiefungsrichtung und können sich thematisch ausrichten. Danach wird die Vertiefungsphase ab dem 5. Semester auf Deutsch weiter studiert.“
Unter „Generel Engineering“ wird die Auseinandersetzung mit den Ingenieurwissenschaften auf interdisziplinäre, praxisnahe und projektorientierte Weise verstanden. In den ersten drei Semestern absolvieren die Studierenden Module aus allen MINT-Disziplinen wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die Vorlesungen und Kurse sind auf Englisch. Die Berufspraxis beginnt im 4. Semester durch ein Praktikum. Hier kooperiert die OWL mit Unternehmen aus der Region. „Für das Praxissemester stehen wir derzeit mit 36 Unternehmen im Austausch, die mit kooperieren“, heißt es.
Sprachzertifikat: Weiter studieren auf Deutsch
Wer sich als ausländischer Studierender für die TH OWL entscheidet, kann sein Sprachzertifikat in Deutsch direkt mit erwerben. Ab dem fünften Semester wird die gewählte Spezifikation nämlich in deutscher Sprache weiter studiert. Deutsche Studierende erwerben parallel vertiefende Englischkenntnisse. Eine Win-Win-Situation für alle. Die Vizepräsidentin betont: „Ohne Sprache geht es nicht und daher haben wir Sprachkurse fest in den Studiengang integriert.“ Auf Nachfrage, wie das Sprachangebot abgedeckt wird, sagt sie: „Wir haben Lehrkräfte für diese besondere Aufgabe und das soll in Zukunft auch für die englischsprachigen Masterprogramme noch ausgebaut werden.“ „Für Deutschsprachige gibt es auch ein Angebot. In Englischkursen lernen sie Fachvokabular, technisches Englisch sowie interkulturelle Kompetenzen. Das ist auch wichtig für zukünftige Präsentationen in globalen Konzernen“, weiß Pottgiesser.
Fachkräftemangel begegnen und Herausforderungen annehmen
Uta Pottgiesser ist Optimistin, „auch wenn wir vor enormen Herausforderungen stehen“. „Es nützt nichts, nur auf die anderen zu schauen, um den Herausforderungen zu begegnen. Jeder kann und sollte selber und konkret etwas tun und mit Ideen und Lösung dazu beitragen.“ Die TH OWL ist diesen Weg gegangen und trägt dazu bei.
Hier gibt es weitere Informationen zum Studiengang: General Engineering: TH OWL (th-owl.de)
Interview: Sarah Janczura
Fachlicher Ansprechpartner im VDI:
Ingo Rauhut
Ausbildung und Arbeitsmarkt
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Zukunft mitgestalten
Der VDI setzt sich ebenfalls für die Zukunft des Ingenieurwesens ein. Mit der Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ laden wir Expertinnen, Experten und Interessierte zur gemeinsamen zur Debatte ein und wollen aktiv an einer starken Zukunft des Wirtschafts- und Technologiestandorts mitarbeiten.