In der Luftreinhaltung gibt es einen engen Bezug zwischen Gesetzgebung und Technischen Regeln.
Die KRdL legt den Stand der Technik in der Luftreinhaltung in VDI-Richtlinien und DIN-Normen fest
und unterstützt so ganz wesentlich einen einheitlichen Vollzug der gesetzlichen Anforderungen.
VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) – Normenausschuss
Standards für saubere Luft setzen und Umweltschutz gestalten, diese Aufgaben übernehmen ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende der VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) – Normenausschuss. Sie ist eine gemeinsame Einrichtung von VDI und DIN. Die Kommission übernimmt staatsentlastende Aufgaben bei der Luftreinhaltung.
Um Standards zur Luftreinhaltung zu entwickeln, ist viel interdisziplinäres Wissen gefragt. Deshalb engagieren sich in der KRdL rund 1.300 ehrenamtliche Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in etwa 180 Arbeitsgruppen. Neben Ingenieur*innen beteiligen sich auch Fachleute der Physik, Chemie, Biologie, Meteorologie und Medizin. Die Kommission arbeitet schwerpunktmäßig in vier Bereichen: der Umweltschutztechnik, der Umweltmeteorologie, der Umweltqualität sowie der Umweltmesstechnik.
Die KRdL veröffentlicht mit dem VDI/DIN-Handbuch „Reinhaltung der Luft“ ein zentrales Regelwerk mit mehr als 500 VDI-Richtlinien und 140 DIN-Normen, das laufend aktualisiert wird. In Veranstaltungen und Workshops stellen Expert*innen ihre Ergebnisse vor und und stellen diese zur Diskussion. Außerdem hat die KRdL einen Förderkreis gegründet mit dem Ziel, deutsche Positionen in die europäische und internationale Standardisierung einzubringen. Die Bandbreite der KRdL wird übrigens sehr anschaulich im KRdL-Imagefilm im Youtube-Kanal VDI Verein Deutscher Ingenieure dargestellt.
Im Auftrag der Bundesregierung beschreibt der VDI e.V. seit 1957 den Stand der Technik zur Luftreinhaltung. Im Jahr 1990 wurden die VDI-Kommission „Reinhaltung der Luft“ und der DIN-Normenausschuss „Luftreinhaltung“ zur KRdL zusammengeführt. Für die Übernahme staatsentlastender Aufgaben wird die Kommission vom Bund institutionell gefördert. Sowohl die deutsche als auch die europäische Gesetzgebung beziehen sich auf Technische Regeln zur Beschreibung des Stands der Technik in der Luftreinhaltung.
2023 feiert die KRdL einen besonderen Geburtstag: Anlass genug, um einmal zurückzublicken auf 66 Jahre Luftreinhaltung und dem ersten KRdL-Vorsitzenden Aufmerksamkeit zu schenken. Interessante Details im Kontext der industriellen Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten flankieren die Geschichte der Luftreinhaltung in Deutschland, europäisch und international. Inzwischen ist es sicherlich gerechtfertigt, vom "Markenzeichen KRdL" zu sprechen.
Der Förderkreis der KRdL ist ein Zusammenschluss von interessierten Kreisen zur aktiven Unterstützung der internationalen (ISO) und europäischen (CEN) Normungsarbeit. Als Mitglied im KRdL-Förderkreis leisten Sie einen aktiven Beitrag dazu, dass die deutsche Position in der europäischen und internationalen Normung engagiert vertreten wird.
Darüber hinaus profitieren KRdL-Förderkreis-Mitglieder durch:
- Vorschlags- und Beratungsrecht für Standardisierungsvorhaben (national, europäisch und international)
- Regelmäßige Informationen, z.B. durch den Förderkreis-Newsletter
- Jährliche Förderkreis-Sitzungen mit Fachvorträgen und Besichtigungen von Forschungs- oder Fertigungsstätten
Jede Einzelperson, jedes Unternehmen und jede Institution kann Mitglied werden. Die Förderbeiträge werden als Spende für einen gemeinnützigen Zweck steuerwirksam anerkannt. Sie erhalten eine Spendenquittung von DIN e.V.
Die KRdL ist darüber hinaus zusammen mit dem IFA (Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung) Herausgeber der Fachzeitschrift „Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft“.
Die Gefahrstoffe ist die führende Fachzeitschrift für Luftreinhaltung, Emissionsschutz und -messung, sowie Messverfahren. Sie leistet seit Jahren Pionierarbeit und stellt daher eine Diskussionsplattform für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft dar. Alle Beiträge vermitteln auf höchstem journalistischem Niveau Themen wie Emissionsgrenzwerte am Arbeitsplatz, Umweltmeteorologie, Innenraumluft, Biomonitoring und sicherer Umgang mit Gefahrstoffen.
Europäische und Internationale Normung
VDI-Richtlinien und DIN-Normen gehören zu den Rahmenbedingungen des internationalen Wettbewerbs. Wer die Standards prägen oder maßgeblich beeinflussen kann, hat Vorteile in der globalen Wirtschaft. Insbesondere im Umweltschutz hängen die Wettbewerbschancen stark von den durch VDI-Richtlinien und DIN-Normen gesetzten Anforderungen ab.
In der Umwelttechnik hat die deutsche Industrie weltweit auch deswegen einen Spitzenplatz, weil die deutsche und die europäische Gesetzgebung hier strenge Vorgaben gemacht haben. Die KRdL nimmt mit einer Vielzahl von Aktivitäten auf diese Rahmenbedingungen Einfluss und leistet damit indirekt einen Beitrag zur Sicherung des Standorts Deutschland und seiner Arbeitsplätze.
Seit 1990 hat die KRdL das Sekretariat des ISO/TC 146 „Air Quality“ und seit 1991 das Sekretariat des CEN/TC 264 „Air Quality“ inne. Damit liegt die Zuständigkeit für die nationale, die europäische und die internationale Regelsetzung im Bereich der Luftreinhaltung bei der KRdL in einer Hand. Die KRdL ist zudem Gründungsmitglied der „European Federation for Clean Air“ und bietet so auch ein wichtiges internationales Netzwerk und Wissensforum.
CEN/TC 264 TFE - Uncertainty requirements for AMS (Status March 2022)
CEN/TC 264 TFE - CEN and ISO Air quality standards and projects (Status January 2024)
Wichtige Dokumente
Richtlinien und Normen
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2009-12
DIN EN ISO 23210
Emissionen aus stationären Quellen - Ermittlung der Massenkonzentration von PM10/PM2,5 im Abgas - Messung bei niedrigen Konzentrationen mit Impaktoren (ISO 23210:2009); Deutsche Fassung EN ISO 23210:2009
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2011-08
DIN EN ISO 25139
Emissionen aus stationären Quellen - Manuelles Verfahren zur Bestimmung der Methan-Konzentration mit Gaschromatographie (ISO 25139:2011); Deutsche Fassung EN ISO 25139:2011
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2010-12
DIN EN ISO 25140
Emissionen aus stationären Quellen - Automatisches Verfahren zur Bestimmung der Methan-Konzentration mit dem Flammenionisationsdetektor (FID) (ISO 25140:2010); Deutsche Fassung EN ISO 25140:2010
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2012-06
DIN ISO 28902-1
Luftqualität - Umweltmeteorologie - Teil 1: Bodengebundene Fernmessung der Sichtweite mit Lidar (ISO 28902-1:2012)
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2018-08
DIN ISO 28902-2
Luftqualität - Umweltmeteorologie - Teil 2: Bodengebundene Fernmessung des Windes mittels heterodyn gepulstem Doppler-Lidar (ISO 28902-2:2017)
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2019-04
DIN ISO 28902-3
Luftqualität - Umweltmeteorologie - Teil 3: Bodengebundene Fernmessung des Windes mittels Dauerstrich-Doppler-Lidar (ISO 28902-3:2018)
- E Entwurf
- Ü Überprüft und bestätigt
- ZA Zurückziehung angekündigt
- Zurückgezogen
- P Projekt