VDI unterstützt Ingenieur*innen bei Arbeit im Ausland
Wenn es Ingenieur*innen berufsbedingt ins Ausland verschlägt, kann die Anerkennung von Qualifikationen und Kompetenzen zum Hindernis werden. Der VDI unterstützt dabei, diese Hürde zu überwinden.
Die deutsche Ingenieurausbildung zählt zu einer der besten der Welt. Ingenieurinnen und Ingenieure aus Deutschland sind exzellent ausgebildete und begehrte Fachkräfte. Dennoch kann bei einem Gang ins Ausland im Rahmen eines projektbedingten Aufenthaltes oder einer dauerhaften Tätigkeit ein international anerkannter Kompetenznachweis notwendig sein. „In vielen Ländern der Welt bestehen bezüglich der Berufsausübung von Ingenieurinnen und Ingenieuren Hürden, die es zu überwinden gilt“, so Thomas Kiefer, Referent für Internationale Berufspolitik im VDI. „Dabei helfen sogenannte „professional title“, die als Nachweis für Qualifikation und Berufserfahrung anerkannt werden.“
Solch ein Kompetenznachweis ist der „Europa Ingenieur“ (EUR ING), den die FEANI, der europäische Dachverband der Ingenieurvereinigungen, entwickelt hat und der in vielen Ländern der Welt anerkannt wird. Im Rahmen der Mitgliedschaft im Deutschen Verband Technisch-Wissenschaftlicher Vereine (DVT) administriert der VDI das Bewerbungs- und Vergabeverfahren beim EUR ING. „Solche Nachweise können große Vorteile für Einzelpersonen und Unternehmen mit sich bringen, da der Aufwand für die Antragstellung sowie die Kosten überschaubar sind“, so der VDI-Experte Kiefer. „In einem Fall beantragte ein großes österreichisches Bauunternehmen für ein Projekt in Südafrika für all seine Projektingenieure den EUR ING. Die Alternative wäre die Beantragung für eine Zulassung durch die lokale Kammer gewesen. Das Verfahren hierfür wäre weitaus komplexer, zeitraubender und teurer gewesen.“
EUR ING unterstützt die berufliche Mobilität
Allerdings können Kompetenznachweise nicht nur bei Aktivitäten im Ausland helfen. Sie geben Ingenieurinnen und Ingenieuren darüber hinaus die Legitimation, etwa bestimmte Bauteile zu gestalten. Beispielsweise brauchen Ingenieurinnen und Ingenieure einen Nachweis, wenn sie die Auslegung von Druckbehältern bestimmen möchten. Bei dieser Tätigkeit nach dem Regelwerk der US-amerikanischen ASME, dem Schwesterverband des VDI, wird der EUR ING ausdrücklich als Kompetenznachweis im Zuge einer in manchen Fällen notwendigen Registrierung anerkannt. Prof. Dr. Jürgen Kretschmann, Präsident der Technischen Hochschule Georg Agricola zu Bochum und Mitglied des Vorstandes des DVT meint: „Deutsche Ingenieurinnen und Ingenieure sind weltweit im Einsatz. Der EUR ING öffnet hier Türen.“ Als Ingenieurin oder Ingenieur verbessere der EUR ING beruflich die Mobilität in Europa und weltweit, da er einen schnellen internationalen Vergleich ermögliche, so Kretschmann.
Der EUR ING existiert im Bereich des Ingenieurwesens bereits seit 1986 und ist ein etabliertes Instrument zur Anerkennung von Berufsqualifikationen. Weiterführende Informationen zum EUR ING finden Sie unter www.eur-ing.de.
Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Thomas Kiefer
E-Mail: kiefer@vdi.de