Schrauben, Fahren, Netzwerken
Nach zwei Jahren Corona-Pause ging es im VDI-Racing-Camp powered by norelem endlich wieder heiß her. Auf glühendem Asphalt testeten 17 Formula-Student-Teams in Selm auf der Anlage des Forschungs- und Technologiezentrums Ladungssicherung (LaSiSe) ihre Fahrzeuge. 220 Studierende waren vom 16. bis 19. Juni 2022 dabei und nutzten die Chance der wettbewerbsnahen Vorbereitung. Die Teams schickten dabei zwölf Fahrzeuge mit Elektro- und fünf mit Verbrennungsmotor auf die Piste.
Im Rahmen des internationalen Konstruktionswettbewerbs Formula Student bauen Studierende einen einsitzigen Formel-Rennwagen. Der Wettbewerb startete bereits in den 1980er Jahren in den USA mit der Formula SAE, die dort bis heute stattfindet. Seit 2006 gibt es die Formula Student auch in Deutschland. Auf Initiative des VDI - bis heute ideeller Träger des Events - wird der Wettbewerb seitdem jährlich im Sommer am Hockenheimring von dem Formula Student Germany e. V. (FSG) ausgerichtet.
Gute Vorbereitung ist alles
Ergänzend zur ideellen Trägerschaft unterstützen die regionalen VDI-Bezirksvereine einzelne Teams direkt vor Ort. Außerdem hat die VDI-Hauptgeschäftsstelle 2019 erstmalig ein Vorbereitungsevent auf die anstehende Formula-Student-Saison ausgerichtet: das VDI-Racing-Camp powered by norelem.
Dies ging nun nach 2-jähriger Corona-Pause in Selm auf der Anlage des Forschungs- und Technologiezentrums Ladungssicherung (LaSiSe) in die nächste Runde. 220 Studierende von 17 deutschen Formula-Student-Teams brachten zwölf Fahrzeuge mit Elektro- und fünf mit Verbrennungsmotor auf die Strecke.
Neben den dynamischen Fahrdisziplinen wie Skid-Pad (Achten-Fahren), Acceleration (Beschleunigung) und Autocross (Handling-Kurs) stellten sich alle Teams der gefürchteten technischen Abnahme (Scrutineering) der Fahrzeuge nach dem aktuell geltenden Reglement.
Diese Abnahme ist zwingend notwendig, damit die Fahrzeuge einen perfekten Sicherheitsstandard aufweisen und keine im Wettbewerb unerlaubten Bauteile beinhalten. Trotz des Reglements haben die Teams eine Vielzahl von Konstruktionsfreiheiten, die unterschiedlich genutzt werden. Diese Unterschiede zeigen sich dann nicht nur auf der Strecke, sondern auch bei den sogenannten statischen Disziplinen des Wettbewerbs. Darunter fällt zum Beispiel der Engineering-Design-Report, bei dem die Studierenden vor einer Fachjury ihr Fahrzeugkonzept präsentieren.
Teamwork und Interdisziplinarität
Teamwork und Interdisziplinarität stehen bei der Formula Student im Vordergrund. So sind bei der Erstellung des geforderten Business-Plans und der Kostenkalkulation zu jedem Fahrzeug auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Marketing gefragt. Ein großer Dank geht daher an die vielen ehrenamtlichen Helfer, die unter anderem diese Disziplinen vor Ort anboten.
Racing Skills
Auch für die Fahrer der Teams gab es neben der Möglichkeit des Trainings auf der Strecke, Tipps aus fachkundiger Hand. Der ehemalige NASCAR- und Le Mans-Rennfahrer Klaus Graf, der aktuell als Berater für die fka GmbH tätig ist, hielt einen Info-Talk für die ultimative schnelle Runde ab. Darüber hinaus gab Tipps für das optimale Projektmanagement in einem Rennsportteam.
Networking
Auf dem Vorbereitungscamp stand neben dem Schrauben, Fahren und Präsentieren auch ein entspannter fachlicher Austausch der Teams untereinander im Fokus. Norelem als Hauptsponsor des Events sowie John Deere, die Fahrzeugsystemdaten GmbH und das fka als weitere Sponsoren spendierten den Rahmen für gesellige Teamabende.
Jetzt schon vormerken! Planung für 2023
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen: Die Vorbereitungen für das VDI-Racing-Camp 2023 powered bei norelem laufen bereits. Dieses wird vom 22. bis 25. Juni 2023 wieder auf der Anlage des Forschungs- und Technologiezentrum Ladungssicherung Selm (LaSiSe) stattfinden. Also jetzt schon den Termin vormerken!
Autor: Christof Kerkhoff
Ansprechpartner im VDI:
Dipl.-Ing. Christof Kerkhoff
VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik
E-Mail-Adresse: kerkhoff@vdi.de