Ingenieurkompetenzen der Zukunft
Die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung führen dazu, dass Ingenieurinnen und Ingenieuren zukünftig ein verändertes Portfolio an Kompetenzen benötigen werden. Ein von Engineers Europe koordiniertes europäisches Förderprojekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kompetenzbedarf der Zukunft zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um den Erwerb der benötigten fachlichen und außerfachlichen Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren zu verankern. Wir als VDI sind als Projektpartner mit dabei!
In den letzten Jahren zeichnen sich verschiedene Trends ab, die einen großen Einfluss auf die Kompetenzen haben, die Ingenieur*innen in Zukunft benötigen werden. Es steht außer Frage, dass Digitalisierung und Dekarbonisierung hier grundlegende Veränderungen notwendig machen. Als VDI verfolgen wir diese Entwicklung, national und international, und führen verschiedene Aktivitäten durch, um ein „skills mismatch“ zwischen Ingenieur*innen und Arbeitsmarktbedarf zu verhindern und Ingenieurinnen und Ingieure in ihrer Kompetenzentwicklung aktiv zu unterstützen.
„Eine zentrale Rolle bei der Frage, welche Kompetenzen Ingenieur*innen zukünftig benötigen werden (future skills) spielen natürlich Unternehmen. Sie müssen den Bedarf benennen, so dass er in den Curricula der Studiengänge verankert werden kann“, sagt Ingo Rauhut, im VDI für Ausbildung und Arbeitsmarkt zuständig. „Darüber hinaus müssen wir aber neben den Studierenden auch die „Professionals“ betrachten. Hier kommen Weiterbildung und Lebenslanges Lernen ins Spiel.“
"Der Blick über den nationalen Tellerrand ist sinnvoll"
Um die wichtige Frage, welche Kompetenzen Ingenieurinnen und Ingenieure zukünftig brauchen werden und wie deren Vermittlung gewährleistet werden kann, anzugehen, hat der europäische Dachverband der nationalen Ingenieurvereinigungen ENGINEERS EUROPE (ehem. FEANI) im September 2022 das von der EU-Kommission geförderte Erasmus+ Projekt unter dem Namen „Engineers 4 Europe“ (E4E) angestoßen. Wir sind in diesem Projekt als VDI in der Rolle eines der 13 Mitglieder des Projektkonsortiums dabei.
„Da es um globale Herausforderungen geht, für die Ingenieurinnen und Ingenieure zukünftig Lösungen erarbeiten müssen, betrifft das Thema der veränderten Ingenieurkompetenzen der Zukunft alle Länder. Der Blick über den nationalen Tellerrand ist sinnvoll, um den Umgang mit dem Thema zu diskutieren, voneinander zu lernen und gemeinsam Herangehensweisen für die Kompetenzvermittlung zu erarbeiten“, sagt Thomas Kiefer, der im VDI die internationale Arbeit koordiniert.
Internationale Vernetzung bietet Unternehmen großen Mehrwert bei der Fachkräftegewinnung
Wir sind als VDI ein aktives Mitglied des Projektkonsortiums, aber wir bringen uns über die konkrete Projektarbeit hinaus zusätzlich mit unserem großen Netzwerk an Expert*innen ein. Für das European Engineering Skills Council, das als Teil des E4E-Projektes am 21. September 2023 in Brüssel seine Arbeit aufgenommen hat, konnte Dr. Astrid Petersen, Mitglied des Vorstands der TÜV NORD GROUP, gewonnen werden.
Über die Möglichkeiten, die solche Kooperationen für Unternehmen mit sich bringen, sagt Dr. Petersen:
„Für uns als global aktives Unternehmen ist die internationale Vernetzung von großer Bedeutung. Nur gemeinsam können wir Herausforderungen wie die Fachkräftegewinnung meistern und Standards für die zeitgemäße Aus- und Weiterbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren entwickeln und umsetzen.“
Autor und fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Thomas Kiefer
E-Mail: kiefer@vdi.de