Unter Federführung der VDI Bezirksgruppe Altmark findet seit 1995 das VDI-Symposium »Energiewirtschaft und Umwelt« in Kooperation mit der Hansestadt Gardelegen und der AVACON AG statt. Interessante Fachvorträge mit anschließender Podiumsdiskussion sind das Herzstück dieser Veranstaltung. Die Ehrung mit der »Gläsernen Weltkugel« findet seit 2007 im Rahmen dieses Symposiums statt. Der »VDI-Förderpreises Altmark« wird seit 2014 an junge Nachwuchswissenschaftler aus der Region überreicht.

Am 04. November 2024 löste das 27. VDI-Symposium der Bezirksgruppe Altmark im Gardelegener Schützenhaus erneut großes Interesse aus. Mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, kamen zusammen, um die Möglichkeiten und Herausforderungen des Lithium-Abbaus zu diskutieren. Insbesondere die Frage, welche Chancen ein potenzieller Lithium-Abbau in der Altmark bieten könnte, stand im Mittelpunkt.

Die Veranstaltung, die von der Bezirksgruppe Altmark, des VDI Magdeburger Bezirksvereins organisiert wurde, hat sich in den vergangenen Jahren als wichtiger Treffpunkt für Experten und Entscheidungsträger etabliert. Zu den hochkarätigen Rednern zählten unter anderem Dr. Jochen Theloke, Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt, sowie Frank Pommerenke, Geschäftsführer der Li-Cycle Germany GmbH aus Sülzetal. Stefan Korneck, Geschäftsführer der SCM energy GmbH aus Pretzier, informierte die Teilnehmenden über die vielfältigen Anwendungen von Lithium in modernen Technologien.

Lithium, ein Rohstoff, der derzeit vor allem in Australien, Chile und China abgebaut wird, gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere aufgrund seiner zentralen Rolle in Batterien für Elektromobilität und Energiespeicherung. Auch in der Altmark gibt es Hinweise auf Lithium-Vorkommen, die in den vergangenen Jahren immer wieder in den Fokus von Diskussionen gerückt sind.

Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Schumacher betonte in ihrem Grußwort die Notwendigkeit einer transparenten Kommunikation: „Es ist wichtig, offen über die Chancen und Risiken zu sprechen. Ein möglicher Abbau muss klare Vorteile für die Region bringen und darf nicht nur den wirtschaftlichen Interessen einzelner Unternehmen dienen.“

Dr. Stefan Scharf, Vorsitzender des VDI-Magdeburger Bezirksvereins, unterstrich in seinem Vortrag die Komplexität des Themas: „Der Abbau von Lithium ist ein hochspannendes, aber auch anspruchsvolles Vorhaben. Wenn wir hier über die Zukunft reden, muss eines klar sein: Jegliche Maßnahmen müssen verantwortungsvoll und umweltfreundlich umgesetzt werden.“

Das Symposium zeigte einmal mehr, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch über technologische Innovationen und Nachhaltigkeit ist. Die Diskussionen machten deutlich, dass der Lithium-Abbau in der Altmark nicht nur wirtschaftliche Potenziale birgt, sondern auch gesellschaftliche und ökologische Verantwortung erfordert.

Mit dem 27. Symposium unterstrich die Bezirksgruppe Altmark, des VDI Magdeburger Bezirksvereins erneut seine Rolle als Vermittler zwischen Forschung, Industrie und Politik – und als Initiator von Zukunftsdebatten, die die Region bewegen.

Geleitwort von Herrn Dr.-Ing. Jochen Theloke - Geschäftsführer | VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt

»Lithium als zentraler Baustein für eine zuküftige Energieversorgung«

„Lithium-ein wichtiger Baustein der Transformation des Energiesystems“ ist der Titel des diesjährigen VDI-Symposiums »Energiewirtschaft und Umwelt«, das am 4. November zum 27. Mal in der Hansestadt Gardelegen stattfindet.

Es wird ein Bogen gespannt von der Bedeutung von Lithium für eine erfolgreiche Transformation unseres Energiesystems über die Förderungspotenziale von Lithium in der Altmark, die dazugehörigen Abbautechniken und die Bedeutung für die lokale Wirtschaft sowie die Wiederverwertung und das Recycling von Lithium. Darüber hinaus wird die Anwendung von Lithium in Batterien aus der Praxis-Perspektive betrachtet. Es ist sowohl eine Einordnung der Bedeutung von Lithium für eine erfolgreiche Energiewende als auch eine Betrachtung der Chancen aufgrund der Lithiumvorräte in der Altmark für die lokale Wirtschaft.

Dies Herausforderungen der Förderung der Lithium-Vorräte zu meistern und damit eine solide ökonomische und ökologische Basis für unsere Region sicherzustellen, ist die Aufgabe für die Ingenieure der Gegenwart sowie zukünftiger Ingenieurgenerationen. Das enge Zusammenwirken von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik sowie ingenieur-wissenschaftlichen Einrichtungen und des VDI sind die Voraussetzungen dafür, dass dies heute und auch morgen gelingt.

Ich wünsche in diesem Sinne dem 27. Gardelegener VDI-Symposium einen erfolgreichen Verlauf.