Zauberhafte Physik in Grundschulen
Ziele der Zauberhaften Physik:
- Grundschulkinder mit einfachen, altersgerechten Experimenten für Naturwissenschaft und Technik begeistern.
- Grundschulkindern Möglichkeiten und Chancen technischer Berufe aufzeigen.
- Mit Physikpatinnen insbesondere Mädchen Vorbild sein.
- Mit Physikpaten den Jungen eine Alternative zum überwiegend weiblichen Lehrpersonal bieten.
Wir wollen alle Kinder erreichen, egal ob im Elternhaus Naturwissenschaft und Technik ohnehin eine Rolle spielen oder nicht.
Wie setzen wir diese Ziele um?
Wir – die ehrenamtlich tätigen Physikpaten – gehen in den Sachunterricht an Grundschulen und bringen Spaß und Abwechslung in den „normalen“ Schulalltag.
Was steckt hinter der Zauberhaften Physik?
Die Zauberhafte Physik ist ein seit vielen Jahren bewährtes niederschwelliges MINT-Konzept, das die Maschinenbau-Ingenieurin Maren Heinzerling in Zusammenarbeit mit der Didaktik der Physik der Freien Universität Berlin konzipiert und über die Jahre weiter entwickelt hat. Der Ansatz ist fächerübergreifend (Deutsch, Sachunterricht) und handlungsorientiert, was in der Pädagogik zurzeit geschätzt oder sogar eingefordert wird.
In 2015 holt die Göttinger VDI-Arbeitsgruppe fib „Frauen im Ingenieurberuf“ dieses Projekt nach Süd- Niedersachsen. Unter der Leitung von Dr.-Ing. Birgit Kuhlmann wird seitdem an aktuell vier Grundschulen mit Ehrenamtlichen nach dem Konzept der Zauberhaften Physik gearbeitet.
Das Projekt vermittelt Grundschulkindern nicht nur physikalische Kenntnisse und weckt naturwissenschaftliches Interesse, es fördert gleichzeitig auch die Lesekompetenz, und den Wortschatz. Feinmotorik, Geduld, genaues Beobachten und der sprachlichen Ausdruck werden ebenfalls gefordert und damit auch gefördert.
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), Bezirksverein Hannover e.V. unterstützt als Kooperationspartner die Umsetzung der Zauberhaften Physik in Stadt und Landkreis Göttingen – auch finanziell.
Informationen zur Umsetzung des Projektes in Süd-Niedersachsen: VDI Verein Deutscher Ingenieure, Bezirksverein Hannover e.V.;
Tel.: 0511 - 169 7 99 30 oder E-Mail: zauberhaftephysik@bv-hannover.vdi.de.
Stand: März 2024
Wer sind wir Physikpaten und -patinnen?
Wir Physikpaten sind Ingenieure und Ingenieurinnen sowie Physiker oder Physikerinnen. Wir arbeiten ehrenamtlich. Uns ist es wichtig, Kindern schon früh einen spielerischen Zugang zu Naturwissenschaft und Technik zu ermöglichen und „Physik“ als etwas Positives zu erleben.
Die Basis für unsere Arbeit ist das Konzept der Zauberhaften Physik, das von der Maschinenbau. Ingenieurin Maren Heinzerling zusammen mit der Didaktik der Physik der FU Berlin seit 2007 entwickelt wurde.
Wir – Projektleitung und Physikpaten – haben zu verschiedenen Themen, abgestimmt auf den Lehrplan an Grundschulen, mehrere Physikkisten zusammengestellt. Diese Physikkisten enthalten grundsätzlich alles Material, das für das entsprechende Experiment benötigt wird – für bis zu fünf Kinder.
Wir suchen Verstärkung!
Es ist geplant, das Projekt der Zauberhaften Physik ab dem Schuljahr 2022/23 auszuweiten und die Physik-Sachkisten auch anderen interessierten Göttinger Grundschulen anzubieten. Eine wichtige Voraussetzung dafür, die Zauberhafte Physik in größerem Umfang anbieten zu können, ist eine entsprechend große Zahl von Physikpaten und -patinnen.
Deshalb suchen wir Sie als Verstärkung!
Kontakt: zauberhaftephysik@bv-hannover.vdi.de
Wenn Sie Spaß daran haben mit Kindern zu arbeiten, Ihr Wissen gerne ehrenamtlich weitergeben und zum Beispiel an vier bis sechs Terminen im Schulhalbjahr für ca. zwei Stunden vormittags Zeit einplanen können, dann melden Sie sich einfach bei uns!
Selbstverständlich können Sie die Versuche kennenlernen und selber ausprobieren bevor Sie das erste Mal in die Schule gehen. Darüber hinaus treffen wir uns in größeren Abständen um unsere Erfahrungen mit den Experimenten bei den Kindern auszutauschen und auch um neue Experimente zu entwickeln.
Falls Sie NICHT in Göttingen wohnen, aber in Ihrem Wohnort die Zauberhafte Physik in Grundschulen etablieren möchten, beraten wir Sie gerne und geben unsere bisherigen Erfahrungen weiter ...
Wie arbeiten wir?
Wir Physikpatinnen und -paten besuchen 3. und 4. Grundschulklassen für jeweils zwei Unterrichtsstunden. Jeder von uns arbeitet mit vier, maximal fünf Kindern; das heißt wir gehen meistens mit fünf Paten zu einem Termin.
Alles, was eine Gruppe für ihr Experiment benötigt, ist in einer Box zusammengestellt: Von A wie Anleitung über Bleistifte, Klebstoff, Knete, Scheren, usw. ... bis hin zu Teebeuteln, Tischtennisbällen und Z wie Zangen bringen wir in den Physik-Kisten alles notwendige Material mit.
Eine Versuchsanleitung ist so verfasst, dass Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren sie lesen und verstehen können. Parallel zum Lesen bauen die Kinder den Versuch auf; dazu müssen sie den gelesenen Text natürlich verstanden haben.
Das Foto zeigt als Beispiel die Materialien zum Experiment „Stehaufmännchen“.
Behandelt werden unter anderem die Themen
- Schwerkraft, Schwerpunkt und Gleichgewicht mit einem selbstgebauten Stehaufmännchen oder einem Seiltänzer
- Auftrieb und Konvektion / kalte und warme Luft am Beispiel einer Papierspirale und mit dem „fliegenden Teebeutel“
- Schallentstehung und Luftschwingungen mit einer Lochsirene oder dem Bechertelefon
Wichtig für den großen Erfolg der Zauberhaften Physik ist, dass jedes Kind möglichst selbständig sein Experiment aufbaut und die physikalischen Effekte beobachtet und beschreibt und damit ein Erfolgserlebnis erfährt. Wir geben Hilfestellung nur soweit erforderlich – vor allem bei der Erläuterung des naturwissenschaftlichen Hintergrunds.
Die verwendeten Materialien sind preiswert, in jedem Haushalt vorhanden oder einfach zu beschaffen und regen zum Nachmachen an – auch außerhalb der Schule.
Die Experimente zeichnen sich durch kurze Beobachtungszeiten und überraschende spielerische Effekte aus. Die Versuchsanleitungen und die Experimente selber sind vielfach erprobt und altersentsprechend gut verständlich.
Gegen Ende der Unterrichtseinheit darf jede Gruppe ihr Experiment in einer kleinen Präsentation dem Klassenplenum vorstellen und erläutern.
Für das Lesen der Versuchsanleitung, die Umsetzung mit Bau des Testobjekts, experimentieren und besprechen des physikalischen Hintergrundes sowie die abschließende Kurzpräsentation werden ca. 90 Minuten benötigt.
Bisher hat die Arbeit mit den Physik-Kisten allen Beteiligten – Physikpaten, Mädchen und Jungen und den Sachunterricht-Lehrkräften – sehr viel Spaß gemacht.