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Bild: 4 PM Productions/ Shutterstock.com

VDI-Topthema Mobilität

Verkehrssicherheit

Der VDI bietet eine unabhängige Plattform, um unsere Mobilität der Zukunft sicher und nachhaltig zu gestalten.

Prof. Dr.-Ing. Rodolfo Schöneburg, Road Safety Engineering, Hechingen,
Vorsitzender des Fachbeirats Kraftfahrzeugtechnik

​​​​​​​Verkehrssicherheit in Deutschland

Status quo der Vision Zero

Jeder Tote im Straßenverkehr, ist einer zu viel: Diese Aussage würde wohl jeder unterschreiben. Die Bundesregierung kooperiert seit Jahren gemeinsam mit Partnern und Akteuren aus der Verkehrssicherheitsarbeit, um Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden.

1970 gab es in Deutschland noch 21.300 Straßenverkehrstote zu beklagen. 2018 verstarben nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes insgesamt 3.275 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr. Die Unterschiede in der Statistik sind deutlich. Doch wie hätten die über 3.200 Menschen gerettet werden können? Das Verkehrssicherheitsprogramm, kurz VSP, aus dem Jahr 2011 zahlt genau auf diese Frage ein.

Verkehrssicherheitsprogramm: Ziel von 2020 verfehlt

Bis 2020 sollte die Zahl der Verkehrstoten um 40 % sinken – so das erklärte Ziel des Programms. Es ist insgesamt in drei Aktionsfelder gegliedert:

  • Mensch
  • Infrastruktur und
  • Fahrzeugtechnik

In diesen Aktionsfeldern wurden unterschiedliche Maßnahmen getroffen, wie z.B. Schutz schwacher und ungeschützter Verkehrsteilnehmer und Entwicklung kooperativer Sicherheitstechnik. Der Stand wird alle zwei Jahre im Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr dem Bundestag vorgelegt. Einige Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, darunter z.B. das Ausrollen von Fahrassistenzsystemen sowie Strafen für die Benutzung des Smartphones während der Fahrt.

Coronakrise zahlt auf Vision Zero ein

Eine gute Nachricht vorweg: 2019 sank die Zahl der Verkehrstoten auf einen historischen Tiefstand. Durch die Coronakrise verzeichneten wir in Deutschland noch weniger Todesopfer im Straßenverkehr. Vor allem das mobile Arbeiten führte zu weniger Autofahrten. Dennoch hat Deutschland sein selbst gestecktes Ziel verfehlt.

Die Bundesregierung verfolgt ein klares Ziel: Mit der “Vision Zero” soll es überhaupt keine Verkehrstoten mehr geben. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Der „Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 2018/2019“ zeigt, dass es schon Fortschritte gibt – allerdings sank die Zahl der Unfalltoten weniger stark als man sich ursprünglich vorgenommen hatte. Das liegt unter anderem daran, dass das Verkehrsaufkommen erheblich gestiegen ist. Bis 2019 verringerte sich die Zahl der Verstorbenen um lediglich um 24 Prozent. Bis 2020 sollte sich die Zahl eigentlich um 40 Prozent verringern. Trotz des coronabedingten reduzierten Verkehrsaufkommens, konnte dieser Wert nicht ganz erreicht werden.

  • 2020 kamen 2523 Menschen im Straßenverkehr um
  • 2011 waren es noch 4009 Menschen

Berliner Erklärung zur Fahrzeugsicherheit des VDI

Die Sicherheitsexperten der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik, haben sich im Jahr 2011 mit der „Berliner Erklärung zur Fahrzeugsicherheit“ dazu bekannt die Vision Zero zu unterstützen. Dabei ist es das Ziel der Experten die kooperative, offene, gemeinschaftliche aber vor allem interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Verkehrssicherheit zu fördern.

Auch auf der VDI-Tagung Fahrzeugsicherheit tauschen sich Expertinnen und Experten der deutschen Industrie und unabhängiger Forschungsinstitute sowie Behörden regelmäßig zu den neuesten Entwicklungen, Trends und Strategien im Bereich der Verkehrssicherheit aus. Die VDI-Tagung zählt zu den wichtigsten Foren in diesem Bereich.

Autorin: Sarah Janczura

Dipl.-Ing. Christof KerkhoffBild: VDI
Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Christof Kerkhoff

Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik
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