Der Fachbereich II entwickelt Standards für die Behandlung von Emissionen, Transporten
und chemischen Umsetzungen in der Atmosphäre bis zur Ablagerung von Stoffen
auf den Boden und die Vegetation unter Einbezug des Klimawandels.
Auch die Auswirkungen anthropogener Aktivitäten, z.B. auf das Stadtklima, spielen eine zentrale Rolle.
Die Herausforderungen sind dementsprechend vielfältig und die Standards haben zum Ziel,
auch zukünftig eine lebenswerte Umwelt zu sichern.
KRdL-Fachbereich Umweltmeteorologie
Die Mitarbeitenden des Bereichs Umweltmeteorologie verfolgen Luftverunreinigungen auf unterschiedlichen Ebenen. Der KRdL-Fachbereich Umweltmeteorologie bildet die Schnittstelle zwischen der Freisetzung von Luftschadstoffen und ihrem Eintrag in die Umwelt. Dafür werden geeignete Standards entwickelt.
Luftschadstoffe kennen keine Grenzen und sie sind zum Teil am Klimawandel beteiligt, der weltweit zu den größten Herausforderungen zählt. Wie sich Verunreinigungen ausbreiten, untersuchen Expert*innen des KRdL-Fachbereichs Umweltmeteorologie auf europäischer und auf internationaler Ebene. Sie entwickeln Standards für Messmethoden und tragen so zur Qualitätssicherung bei. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Klima in Städten. Hier werden wichtige Beiträge zur nachhaltigen Stadtentwicklung geleistet.
Ausschüsse Luftqualität und Klima
Der KRdL-Fachbereich Umweltmeteorologie unterteilt sich in zwei thematische Schwerpunkte. Der Ausschuss Luftqualität befasst sich mit Emissionen aus unterschiedlichen Quellen sowie mit deren Ausbreitung und Messung. Zu diesen Fragestellungen werden europäische und internationale Normen erarbeitet. Im Ausschuss Klima geht es um die Bewertung von Klima und Luftqualität für Städte und Regionen – unter biologischen, physikalischen und unter städteplanerischen Aspekten.
Neben der Ausschussarbeit stellt der KRdL-Fachbereich Umweltmeteorologie verschiedene Rechenprogramme zur Verfügung. Die Tools simulieren z.B. die Ausbreitung von Gasen nach einem Störfall oder die Ausbreitung von Rauchgasen über Kühltürme.
Was uns zur Mitarbeit motiviert!
In meiner PostDoc Zeit fragte mich einer der Professoren, ob ich nicht Interesse hätte, unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Anwendung nutzbar zu machen. Ich fand das gut und da er selbst schon viele Jahre in der Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) aktiv war, konnte er einiges Spannendes berichten. So kam ich in meine erste KRdL-Arbeitsgruppe, in der eine neue Richtlinie nahe der Thematik entwickelt wurde, in der ich nun arbeitete und vorher meine Doktorarbeit schrieb.
Herausfordernd finde ich immer wieder, unsere wissenschaftlichen Ergebnisse für die Praxis nutzbar zu machen. Ebenso interessant ist es zu erfahren, was die Praxis, also Legislative, Exekutive, Firmen und Gutachterbüros, an Methoden in der Umweltmeteorologie benötigen. Heute heißt es neudeutsch „Stakeholder Involvement“, wenn die Forschung den Nutzerinnen und Nutzern zuhört, doch in der Kommission Reinhaltung der Luft in VDI und DIN ist dieses „Neue“ langerprobte Praxis. Die Art der Zusammenarbeit, das konstruktive Vorgehen, das immer neue Wissen aufzunehmen und in Richtlinien einzuarbeiten, die Notwendigkeit komplexe Zusammenhänge so abzubilden, dass alles leicht anwendbar wird, begeistern mich immer wieder und sie sind herausfordernd und zukunftsweisend, denn mit allen Richtlinien trägt der Fachbereich Umweltmeteorologie dazu bei, dass die atmosphärischen Umweltbedingungen besser werden oder zumindest leichter vergleichbar und nachvollziehbarer bewertet werden können.
Prof. Dr. Heinke Schlünzen, Vorsitzende das Fachbereich Umweltmeteorologie der KRdL in VDI und DIN; Professorin für Meteorologie, Universität Hamburg
Bereits bei der „Gründung“ der KRdL, Mitte der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, wurde vom Bundestag die Bedeutung der „staatsentlastende Aufgabe“ in der ehrenamtlichen Tätigkeit unterschiedlicher, interessierter Experten zum Zweck der Richtlinienerstellung in der Kommission Reinhaltung der Luft hervorgehoben.
In einer Landesbehörde hatte ich ständig bei Genehmigungsverfahren im Immissionsschutz interessierte Parteien am Tisch. Unabhängig von den einzelnen Verfahren ergab sich aus dieser Thematik die dringende Notwendigkeit eines fachlichen, eng thematisch begrenzten Austausches, bei der die naturwissenschaftlichen Fragestellungen und die damit verbundene praktische Umsetzbarkeit behandelt wird. Eine Harmonisierung der Vorgehensweise und letztendlich Vereinheitlichung wird mit der Richtlinienarbeit in der KRdL ermöglicht. Hierbei wird auch die Chance genutzt sich „AG intern“ über existierende und künftige Fragestellungen konstruktiv auszutauschen und ggf. die Eignung für künftige Richtlinien zu ermitteln. Aus den Diskussionen ergeben sich vielfach auch geeignete innovative Lösungsansätze.
Hiermit werden auch interdisziplinär Grundlagen für Verordnungsstrukturen geschaffen, d.h. hier ist eine persönliche Mitwirkung im Sinne einer „staatsentlastenden“ Tätigkeit vorhanden.
Reizvoll an dieser Arbeit ist auch die Beteiligung am Einspruchsverfahren von Richtlinienentwürfen, das jeder Person und Institution offensteht und damit einen einzigartigen „review“ Charakter besitzt.
Als mehrjähriger Vorsitzender des Fachbereiches Umweltmeteorologie der KRdL habe ich die positive Vernetzung von Experten unterschiedlichster Fachgebiete und deren Motivation zu einer gemeinsamen, produktiven Zusammenarbeit zwecks Erstellung einer „spröden“ Richtlinie im Sinne des Gemeinwohls als eine äußerst wichtige und spannende Aufgabe angesehen. Die Notwendigkeiten der Vernetzung ergeben sich zusätzlich auch aus der Vielfalt und Aktualität der angesprochenen Themen bei Messungen und Modellierungen in den unterschiedlichsten Zeitskalen zwischen Störfall und Klimawandel. In dem Fachbereich Umweltmeteorologie ist auch Nachhaltigkeit in der Zielstellung zu beachten.
An dieser Arbeit können und sollten sich Experten aller interessierten Kreise beteiligen. Sie sollten auch eine tatkräftige Unterstützung durch ihre Institutionen und Arbeitgeber erhalten, da der direkte Austausch an Informationen und Überlegungen in der Richtlinienarbeit Gerichts - und Verwaltungsverfahren vermeidet und/ oder beschleunigt und damit Ressourcen spart.
Dipl. Met. Wolfgang J. Müller, von 2002 bis 2018 Vorsitzender des FB II Umweltmeteorologie der KRdL.
Als Gutachterin im Ingenieurbüro gibt die Mitarbeit in den Arbeitsgruppen die Möglichkeit des fachlichen Austauschs auf Augenhöhe mit den unterschiedlichen Kreisen. Die Mitarbeit ermöglicht es, Fachwissen und praktische Erfahrung aus der Anwendung der Normen und Richtlinien einzubringen.
Dr. Heike Hauschildt
Vor 25 Jahren nahm ich das Recht eines jeden war und habe einen Einspruch bei einer VDI-Richtlinie formuliert. Daraus folgte eine Mitarbeit in der Arbeitsgruppe „Atmosphärische Messungen“, deren Vorsitzender ich seit etwa 10 Jahren bin. Ich war begeistert, wie schnell ich in einem Netzwerk aus Vertreter*innen aus Wissenschaft, Behörden, beratenden Instituten und Industrie integriert war. Dies ermöglichte mir die Herausgabe eines 2021 erscheinenden ca. 1800-seitiges Handbuch zu atmosphärischen Messungen mit 140 Autoren. Die VDI/KRdL-Mitarbeit eröffnet auch für Wissenschaftler vielfältige neue Perspektiven.
Prof. Dr. Thomas Foken, Universität Bayreuth
Gesellschaftliche Relevanz: Die KRdL nimmt einen staatsentlastenden Auftrag für die Luftreinhaltung wahr. Allein die neue TA Luft stützt sich zur Konkretisierung ihrer Regelungen auf knapp 90 von der KRdL verfasste VDI-Richtlinien, die oft speziell zu diesem Zweck aktualisiert oder neu entwickelt wurden. Mitarbeit in der KRdL ist also Mitgestaltung der Luftreinhaltung in Deutschland. Zudem verschafft die Mitarbeit Wissen über Grundlagen und Hintergründe der Regelungen.
Kreative Arbeitsatmosphäre: Blitzgescheite Leute aus ganz verschiedenen Communities, die im Bereich der Luftreinhaltung in Deutschland aktiv sind (den sogenannten interessierten Kreisen), arbeiten selbstorganisiert zusammen an Projekten, die sie interessieren. Das macht Spaß. Die Diskussionen und der Informationsaustausch eröffnen neue Sichtweisen und Aspekte auch für die Arbeit in der eigenen Behörde. Neben dem praktischen Interesse an anwendbaren und hilfreichen Richtlinien ist die Mitarbeit in den Arbeitsgruppen eine preiswerte Fortbildungsmöglichkeit und ein Ort für direkten Austausch.
Dr. Heike Hebbinghaus, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Alfred Trukenmüller, Umweltbundesamt
Meine Motivation, warum ich aktiv bei der Richtlinienarbeit mitarbeite, ist, dass Richtlinien ein wichtiger Baustein im Gesamtpaket des Umweltschutzes sind. Damit alle interessierten Kreise entsprechend vertreten sind, um die Qualität der Richtlinien zu gewährleisten, habe ich vor über 20 Jahren angefangen mich aktiv an der Erarbeitung einer Richtlinie im FB 4 zu beteiligen. Da der Vertreter des VCI im Beirat des FB II seine Mitarbeit beendet hatte und ich sowohl beim VCI und in der KRdL aktiv war, bin ich gefragt worden, ob ich im Beirat des FB II mitarbeiten wolle. Da zu meiner beruflichen Tätigkeit das Arbeiten mit Ausbreitungsrechnungen gehörte, habe ich zugesagt. Die Wichtigkeit der Richtlinienarbeit ist bis heute die Triebfeder mich weiter zu engagieren, zur Zeit als Vorsitzender der KRdL.
Dr. Jörg Hellhammer
Unser Fachbeirat
Gremium | Vorsitz | Stellvertretung | Mitglieder | |
---|---|---|---|---|
NA 134-02 FBR | Prof. Dr. Heinke Schlünzen | Dipl.-Phys. Alfred Trukenmüller |
Nicht alle Mitglieder haben einer Anzeige im Internet zugestimmt |
VDI-Richtlinien des KRdL-Fachbereichs Umweltmeteorologie
Veranstaltungen im Bereich der VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft
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Unsere Arbeitsausschüsse
Gremium | Beschreibung | Vorsitz | Stellvertretung | Mitglieder | |
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NA 134-02-01 AA | - | Dipl.-Phys. Alfred Trukenmüller | Prof. Dr.-Ing. Bernd Leitl |
Nicht alle Mitglieder haben einer Anzeige im Internet zugestimmt |
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NA 134-02-02 AA | - | Prof. Dr. Wilhelm Kuttler | Prof. Dr. Lutz Katzschner |
Nicht alle Mitglieder haben einer Anzeige im Internet zugestimmt |