Wanner erhält Grashof-Denkmünze des VDI
Zum 30. Deutschen Ingenieurtag 2021 am 20. Mai hat der VDI Ingenieurpersönlichkeiten für ihre zukunftsweisenden Leistungen ausgezeichnet. Professor Dr.-Ing. Martin-Christoph Wanner erhielt die Grashof-Denkmünze, die höchste Auszeichnung des VDI, für sein berufliches Lebenswerk.
Martin Christoph Wanner hat mit seinen Entwicklungen auf dem Gebiet der Großrobotik Pionierarbeit geleistet, die sowohl national als auch international hohe Anerkennung gefunden hat. Mit dem erfolgreichen Aufbau des heutigen Fraunhofer Instituts Großstrukturen in der Produktionstechnik (IPG) in Rostock hat er die Zusammenarbeit von wissenschaftlichen Einrichtungen mit produzierenden Unternehmen im Land Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus in vorbildlicher Weise vorangetrieben.
Neben seinen Verpflichtungen als Hochschullehrer, Forscher und Fraunhofer-Institutsleiter hat Martin-Christoph Wanner sich immer auch für die Weiterentwicklung der Ingenieurwissenschaften und deren Verankerung in Gesellschaft, Wirtschaft, Forschungsvereinigungen und Fachverbänden persönlich eingesetzt. Sein Rat in Fachausschüssen, als Fachgutachter und als technologiepolitischer Berater war stets hochgeschätzt und wird auch in Zukunft gerne eingeholt werden. Sein Lebenswerk ist durch herausragende wissenschaftliche, technische und wirtschaftsbezogene Ingenieurleistungen gekennzeichnet.
Die Grashof-Denkmünze wurde erstmals 1894 in Erinnerung an Professor Franz Grashof, dem Mitbegründer des VDI und von 1856 bis 1890 ersten VDI-Direktor, gestiftet.
Mit der Ehrenmitgliedschaft, der ältesten Auszeichnung des VDI, wurden Prof. Dr. phil. Christoph Hubig und Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer für besonderes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Christoph Hubig ist Professor für Philosophie, der durch seine Arbeiten zur Klugheits- und anwendungsbezogenen Ethik, zur Technik- und Kulturphilosophie sowie zur Wissenschaftsphilosophie bekannt wurde. Gemeinsame Basis seiner Untersuchungen ist eine Philosophie der Konzeptualisierung und des Umgangs mit dem Möglichen. Er befasst sich auch in praktischer Hinsicht mit Fragen, was die technisch-industrielle Zivilisation für moderne Gesellschaften bedeutet und wie man Wertekonflikte mit einem gezielten Dissensmanagement vermeidet oder ausbalanciert.
In diesem Kontext engagiert er sich bereits seit 1990 intensiv im VDI in den unterschiedlichen berufs- und gesellschaftspolitischen Themenfeldern. Er ist der maßgebliche Experte zu den Themen Ingenieurverantwortung, Ethik neuer Technologien und Technikbewertung. Als Leiter ehrenamtlicher Gremien des Hauptvereins, aber auch durch die Verbreitung der Ergebnisse in den Bezirksvereinen, hat er sich seit 30 Jahren um die interdisziplinäre und ethisch fundierte Weiterentwicklung des VDI auf allen Ebenen herausragende Verdienste erworben.
Udo Ungeheuer hatte stets den Berufsstand des Ingenieurs im Blickfeld und warb für die Ergreifung und Ausübung des seiner ausgesprochenen Meinung nach „besten Berufs der Welt“. Gewissenhaftes und nachhaltiges Handeln war ihm während seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender bei der SCHOTT AG ein wichtiger Unternehmerwert. Er trieb die Entwicklung innovativer und vorausschauender Zukunftstechnologien voran, beispielsweise die Verbreitung von Solartechnologien wie Photovoltaik und Solarthermie, die Entwicklung optischer Technologien und die Entwicklung eines umweltfreundlichen Herstellungsprozesses im Bereich der Glaskeramik.
Während seiner zwei Amtszeiten andauernden Präsidentschaft im VDI setzte er seine im Berufsleben entwickelten Handlungsprinzipien fort und engagierte sich im besonderen Maße um den Fortbestand und Ausbau des Innovations- und Technikstandorts Deutschland. Ein wesentliches Ziel seiner Amtszeit war die Versachlichung technisch-wissenschaftlicher Debatten in der Öffentlichkeit. Er sah den VDI als Zusammenschluss interdisziplinär arbeitender Ingenieurinnen und Ingenieure in der Verantwortung, Diskussionen – wie beispielsweise die rund um den Dieselmotor – mit der Übermittlung und Betreuung von Fakten zu entzerren.
Die Ehrenmitgliedschaft wird seit 1860 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um den Verein und um den Berufsstand der Ingenieurinnen und Ingenieure besondere Verdienste erworben haben.
Mit diesen Auszeichnungen werden Martin Christoph Wanner, Christoph Hubig und Udo Ungeheuer gleichzeitig Mitglieder des 1981 gegründeten Conrad-Matschoß-Kreises, der die Tradition des VDI pflegt und durch Empfehlungen und Vorschläge zur lebendigen Weiterentwicklung der Gemeinschaftsarbeit beiträgt.
Ihre Ansprechpartnerin im VDI:
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