Innovationen und Technologien für die Mobilität der Zukunft
Zum 39. Mal trafen sich Mobilitätsingenieurinnen und -ingenieure aus aller Welt zum FISITA World Mobility Congress. Im Mittelpunkt standen in dieser Woche Technologien, Methoden und Strategien der Mobilität, vom Design über die Produktion bis hin zur Nutzung. Diskutiert wurde, wie die verschiedenen Disziplinen gemeinsam technische Innovationen für die Mobilitätstechnologie von morgen schaffen. Die VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik ist seit 1952 aktives Mitglied der FISITA und unsere Mitglieder haben wieder interessante und wichtige Beiträge geliefert, um die Mobilität der Zukunft mitzugestalten.
„Der FISITA World Mobility Congress bietet die Möglichkeit, sich auch auf internationaler Ebene über die Herausforderungen der Mobilität auszutauschen. Dabei ist es spannend zu sehen, welche Wege andere Länder gehen und was uns in Zukunft erwartet“, freut sich Christof Kerkhoff, Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik, der in Barcelona vor Ort ist.
Neben 250 Fachbeiträgen stellte die FISITA drei neue Publikationen vor. Besonders hervorzuheben ist das Whitepaper zum Thema "Carbon Neutral Mobility - Urgent Challenges and Opportunities for the Automotive Industry". Über ein Jahr lang haben internationale Expertinnen und Experten daran gearbeitet, herauszufinden, was "Klimaneutralität" für den Automobilsektor bedeutet. Neben Themen wie dem Fahrzeuglebenszyklus und den Auswirkungen der Produktion wird erstmals auch die Fahrzeugnutzung als Schlüsselelement betrachtet. Um die Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie voranzutreiben, sei eine ganzheitliche Betrachtung wichtig.
Das Whitepaper "Intelligent Safety" konzentriert sich auf die Sicherheit von Elektrofahrzeugen. Auf dem Weg zur Vision Zero, also null Verkehrstote, haben moderne Fahrzeuge, Infrastruktur und medizinische Dienste bereits zahlreiche Sicherheitsfunktionen eingeführt, die dazu beitragen, die Zahl der Verkehrsunfälle und Verletzungen zu reduzieren. Das Whitepaper untersucht nun speziell die Sicherheitsaspekte von Elektrofahrzeugen und deren Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Next Generation Mobility 2023
Im Positionspapier "Next Generation Mobility 2023" beleuchtet FISITA die Veränderungen im Transportsektor, die in den letzten Jahren stattgefunden haben und auch in Zukunft eine große Rolle spielen werden. Dabei werden verschiedene Treiber der Transformation identifiziert, darunter demografische und soziale, ökonomische, ökologische, politische und technologische Faktoren. Das Positionspapier diskutiert Herausforderungen, Chancen und Lösungsansätze in den Bereichen Automobil, Luft- und Raumfahrt, Schiene und integrierter Verkehr.
Im Automobilbereich wird der Übergang zu emissionsfreien Antriebssträngen und einer Netto-Null-Fahrzeugproduktion diskutiert. Verschiedene Ansätze wie der Übergang zu erneuerbaren Kraftstoffen und Elektromobilität, die Verbesserung von Fahrerassistenzsystemen und die Förderung umweltfreundlicher Kraftstoffe werden untersucht.
Im Bereich Luft- und Raumfahrt werden die Schwierigkeiten bei der Dekarbonisierung von Großflugzeugen und der Einsatz von Elektroantrieben und nachhaltigen Flugkraftstoffen untersucht. Es wird betont, dass weitere regulatorische Anforderungen und Investitionen notwendig sind, um diese Technologien für den öffentlichen Verkehr zugänglich zu machen.
Advanced Air Mobility (AAM) wird als neuer Mobilitätsbereich behandelt, der den Luftverkehr revolutionieren soll. Herausforderungen wie Sicherheit, komplexes Design und Infrastruktur werden diskutiert.
Der Schienenverkehr spielt eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung des Verkehrs. Hier wird insbesondere der Schienengüterverkehr als Bereich mit großem Wachstumspotenzial und die Notwendigkeit einer verstärkten Nutzung der Schiene im Personen- und Güterverkehr thematisiert.
Schließlich werden die Vorteile von Mobility-as-a-Service (MaaS) und die Integration verschiedener Verkehrsdienste diskutiert. Herausforderungen wie Investitionskosten, regulatorische Rahmenbedingungen und Infrastrukturqualität werden aufgezeigt. MaaS hat das Potenzial, den Verkehr vom Besitz und der Nutzung privater Fahrzeuge auf nachhaltige Verkehrsträger und den öffentlichen Verkehr zu verlagern.
Der FISITA-Kongress in Zusammenarbeit mit dem VDI bot somit wieder vielfältige Möglichkeiten für Expertinnen und Experten, sich über die neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Automobilindustrie auszutauschen.
Autoren: Simon Jäckel/ Gudrun Huneke
Fachlicher Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Christof Kerkhoff
VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik
Telefon: +49 211 6214-645
E-Mail: kerkhoff@vdi.de