VDI/VDE 2206 "Entwicklung mechatronischer und cyber-physischer Systeme"
Das V-Modell, 1995 von Bröhl und Dröschel in der Softwareentwicklung aufgebracht, beschreibt grundsätzlich eine sachlogische Verknüpfung von Aufgaben der interdisziplinären Produktentwicklung.
In der Richtlinie VDI 2206 aus dem Jahr 2004 wurde dieses Modell auf die Entwicklung mechatronischer Systeme übertragen. Mittlerweile verfügen viele mechatronische Systeme auch über Datenschnittstellen zu anderen Bauteilen und Geräten. So sind sie selber cyber-physische Systeme und werden Teil eines übergeordneten Netzwerks. Die Komplexität, Interdisziplinarität und Heterogenität derartiger Systeme nimmt so stetig zu.
Die neue Ausgabe von VDI/VDE 2206 vom November 2021 trägt diesem Umstand Rechnung und unterstützt durch ein erweitertes V-Modell bei der Strukturierung des Entwicklungsprozesses dieser Systeme. Die Richtlinie beschreibt dabei detailliert alle Schritte von der Anforderungserhebung bis zur Übergabe an die Nutzung.
Die Richtlinie wendet sich an alle am Entwicklungsprozess von mechatronischen oder cyber-physischen Systemen Beteiligten. Das betrifft nicht nur die Entwicklung, sondern auch die Fertigung, die strategische Produktplanung, das Marketing und den Vertrieb. Durch die Darstellung der sachlogischen Zusammenhänge und Wechselwirkungen werden die notwendigen Grundlagen zur erfolgreichen Entwicklung komplexer technischer Systeme vermittelt. Die Richtlinie macht dabei keine Vorgaben, welche Methoden oder Werkzeuge oder welche Form der Projektorganisation genutzt werden soll, sondern leitet dazu an, individuelle Ansätze für eine reale Aufgabenstellungen abzuleiten.
Grafik des V-Modells zum Download
VDI/VDE 2206
- E Entwurf
- Ü Überprüft und bestätigt
- ZA Zurückziehung angekündigt
- Zurückgezogen
- P Projekt