VDI/BTGA/ZVSHK 6023 Blatt 2
Hygiene in Trinkwasser-Installationen - Gefährdungsanalyse
Auf einen Blick
- Englischer Titel
-
Hygiene in drinking-water supply systems - Hazard analysis
- Erscheinungsdatum
- 2018-01
- Herausgeber
- Bauen und Gebäudetechnik
- Autor
- Technische Gebäudeausrüstung
- Zugehörige Handbücher
- Seitenanzahl
- 25
- Erhältlich in
- Deutsch, Englisch
- Kurzreferat
-
Diese Richtlinie liefert dem Sachverständigen, der eine Gefährdungsanalyse ausführt, praxisrelevante Hilfestellungen zur fachgerechten Durchführung und Dokumentation einer Gefährdungsanalyse nach Trinkwasserverordnung (TrinkwV). Sie legt zu diesem Zweck formale und inhaltliche Aspekte fest und definiert Qualifikationsanforderungen an den Sachverständigen. Es werden die ereignisorientierte Gefährdungsanalyse nach UBA-Empfehlung bei Legionellenbefall und die elektiv als Schwachstellenanalyse durchgeführte systemorientierte Gefährdungsanalyse beschrieben.
FAQ
Antwort:
Die technische Seite ist ziemlich klar:
Nach DIN 1988-200, Abschnitt 9.7.2.3 müssen zentrale zentrale Trinkwassererwärmer-Speicher, z. B. in Ein- und Zweifamilienhäusern, oder Durchflusssysteme mit nachgeschalteten Leitungsvolumen > 3 l so geplant und gebaut werden, dass am Austritt aus dem Trinkwassererwärmer eine Trinkwassertemperatur ≥ 60 °C und 55 °C am Eintritt der Zirkulationsleitung in den Trinkwassererwärmer möglich ist.
Die DVGW-Information Wasser Nr. 90 (Eine DVGW-Information genießt allerdings - anders als VDI-Richtlinie, DIN-Norm oder DVGW-Arbeitsblatt - nicht die Vermutungswirkung, eine allgemein anerkannte Regel der Technik zu sein.) sieht das Vermehrungspotenzial für Legionellen in Trinkwasser-Installationen von Ein- und Zweifamilienhäusern als geringer als bei großen Gebäuden. Deshalb genügen hier weniger strenge Temperaturvorgaben (≥ 50 °C anstelle von ≥ 60 °C bzw. 55 °C) als bei Großanlagen. Dennoch muss ggf. auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern bei längeren Leitungen und daher größerem enthaltenen Trinkwasservolumen eine Zirkulation mit den vorgegebenen Temperaturbereichen (55 °C bzw. 60 °C) zur Legionellenprophylaxe eingebaut werden.
Zu den 3 Litern führt das DVGW-Arbeitsblatt W 551 aus, dass diese als Obergrenze zu verstehen und kleinere Wasservolumina anzustreben sind. Weiterhin fordert Abschnitt 5.4.3, dass in Kleinanlagen mit Rohrleitungsinhalten > 3
Liter zwischen Abgang Trinkwassererwärmer und Entnahmestelle sowie in Großanlagen Zirkulationssysteme eingebaut werden.
Fazit: Die zitierte Aussage des Bauträgers ist kategorisch falsch. Zu den juristischen Weiterungen können wir nichts sagen.
Antwort:
Die Planung einer Trinkwasser-Installation ist eine Aufgabe für einen speziell dafür qualifizierten Fachplaner, idealerweise zusätzlich zur einschlägigen Berufsausbildung und -erfahrung mit einer Schulung nach VDI 6023, Kategorie A. Ein solcher Fachplaner kennt sich mit den für die Trinkwasser-Installation geeigneten Materialien, die in den Bewertungsgrundlagen des Umweltbundesamts beschrieben sind, aus und kann abschätzen, welche Materialien sich zur Verwendung bei der bei Ihnen gegebenen Wasserqualität eignen. Die Einhaltung ALLER allgemein anerkannten Regeln der Technik bei Planung, Errichtung und Betrieb einer Trinkwasser-Installation ist nach TrinkwV zwingend vorgegeben. ALLE diese Regeln muss der Planer also beherrschen. Ferner ist nach AVBWasserV nur ein beim Wasserversorger eingetragenes Vertragsinstallationsunternehmen befugt, die nötigen Arbeiten vorzunehmen. Vielleicht lese ich Ihre Anfrage ja ganz falsch, aber sie klingt sehr nach einer Do-it-yourself-Lösung für eine Trinkwasser-Installation. Dazu kann ich nur eine Empfehlung abgeben: FINGER DAVON LASSEN, FACHLEUTE BEAUFTRAGEN!