VDI 2310 Blatt 45
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Projekt
Maximale Immissions-Werte; Maximale Immissions-Werte für Lithium zum Schutz der landwirtschaftlichen Nutztiere
Auf einen Blick
- Englischer Titel
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Maximum immission values; Maximum immission values for lithium to protect farm animal
- Mögliches Erscheinungsdatum
- 2025-07
- Herausgeber
- VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) - Normenausschuss
- Autor
- Fachbereich Umweltqualität
- Zugehörige Handbücher
- Kurzreferat
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Ziel und Zweck der Richtlinie ist es, Maximale Immissions-Werte (MI-Werte) für Lithium zu ermitteln. Die MI-Werte dienen dem Schutz der landwirtschaftlichen Nutztiere und der von ihnen stammenden Lebensmittel. Die Ableitung der MI-Werte erfolgt aus langfristigen Lithiumbelastungsversuchen zur Ermittlung von Dosis-Zeit-Wirkungsbeziehungen bei Nutztieren.
Da Lithium nicht als Luftschadstoff betrachtet wird, gibt es keine Untersuchungen zur Deposition lithiumhaltiger Gase und Stäube. Potenzielle Emissionen in die Luft und in das Abwasser resultieren aus der Nutzung lithiumhaltiger Substanzen in der keramischen Industrie, der Herstellung von Lithium-Ionen-Akkumulatoren, der Herstellung von Schmierstoffen und Fließmitteln in der Metall- und Betonverarbeitung sowie der Produktion von Psychopharmaka. Seit dem Jahr 2000 hat sich die weltweite Produktion und Nutzung von Lithium verdreifacht.
Dabei wird davon ausgegangen, dass sich lithiumhaltige Emissionen über terrestrische und aquatische Verlagerungsvorgänge auf oberirdischen Pflanzenteilen ablagern oder sich im Boden anreichern und über diesen in oder auf die Pflanzenteile gelangen.
Die langfristige orale Aufnahme von mehr als 50 mg Li/kg Futter Trockensubstanz über eine Produktionsperiode führte bei allen untersuchten Arten zu Nebenwirkungen in Form von vermindertem Futterverzehr, gedrosseltem Wachstum, erhöhtem Nettoenergieaufwand zur Erzeugung von 1 kg Lebendmasse oder Eimasse, Steigerung des Wasserkonsums, Schwäche, Anorexie, Muskelzittern, Tränenfluss, niedriger Körpertemperatur, erhöhter Sterblichkeit, die bei Schweinen mit 1000 mg Lithiumergänzung zum Tod bei allen Tieren führte. Die beim Tier erzielten Befunde sind auch für die Lithiumtherapie von Patienten mit psychischen Erkrankungen bedeutungsvoll. Sie zeigen die Notwendigkeit zur Minimierung der Lithiumapplikation bei diesen.