VDI 2230 Blatt 2
Systematische Berechnung hochbeanspruchter Schraubenverbindungen - Mehrschraubenverbindungen
Auf einen Blick
- Englischer Titel
-
Systematic calculation of highly stressed bolted joints - Multi bolted joints
- Erscheinungsdatum
- 2014-12
- Herausgeber
- Produkt- und Prozessgestaltung
- Autor
- Getriebe und Maschinenelemente
- Zugehörige Handbücher
- Seitenanzahl
- 93
- Erhältlich in
- Deutsch, Englisch
- Kurzreferat
-
Die Richtlinie gibt dem Konstrukteur oder Berechnungsingenieur Hilfestellung bei der Ermittlung und Separation der höchst belasteten Einschraubenverbindung innerhalb eines Schraubenfelds (Mehrschraubenverbindung). Dies erfolgt durch die Beschreibung unterschiedlicher Berechnungsansätze sowie deren systematische Darstellung in Bezug auf die Vorgehensweise sowie den Möglichkeiten und Grenzen. Mit den dabei errechneten Belastungs- und Berechnungsgrößen wird die Qualität der sich anschließenden funktions- und betriebssicheren Auslegung nach VDI 2230 Blatt 1 deutlich verbessert. Die Richtlinie gilt für hochfeste Schraubenverbindungen aus Stahl mit Befestigungsgewinde, das heißt für Festigkeitsklassen 8.8 bis 12.9 bzw. 70 und 80 und einer kraftschlüssigen Übertragung der Betriebsbelastung, die grundsätzlich an den verspannten Bauteilen bzw. deren Struktur angreift. Für Schrauben aus anderen Werkstoffen, bei niedrigeren Festigkeitsklassen oder bei von DIN ISO 898-1 abweichenden Festigkeiten kann die Richtlinie sinngemäß angewendet werden.
FAQ
Antwort:
Seit dem Erscheinen der letzten Fassung 2003 wurden bei der Anwendung der Richtlinie sowie in analytischen und numerischen Untersuchungen neue Erfahrungen gemacht und Erkenntnisse gewonnen, die sich in einer Reihe von Hinweisen, Anfragen und Änderungswünschen der Richtlinien-Anwender ausdrückten. Diese wurden allesamt berücksichtigt und vom VDI-Fachausschuss unter der Leitung von Herrn Professor Lori, Hochschule Zwickau, eingearbeitet.
Wesentliche Inhalte der Aktualisierung betreffen:
- Änderung der Berechnung des Kraftverhältnisses bei Einschraubverbindungen
- Aufnahme der Nachweise zur Betriebsbeanspruchung, wenn diese zur Überschreitung der Streckgrenze führt bzw. bei überelastischem Anziehen, incl. der Nachweise zur Einhaltung der Mindestvorspannkraft und Mindestklemmkraft
- Belastung der Schraube durch Biegung als Sonderfall
- Erweiterung der Angaben zu Reibungszahlen in der Trennfuge (Tabelle A6)
- Aufnahme weitere Anziehverfahren und Verbesserung der Angaben zum Anziehfaktor (Tabelle A8).
- Angaben zu den Werkstoffkennwerten (Tabelle A9) aktualisiert und bei der Grenzflächenpressung weitere Untersuchungsergebnisse beachtet
- Aufnahme der Berechnung der Einschraubtiefe für den Fall, dass das Bolzengewinde bzgl. eines Gewindeabstreifens kritisch ist.
- Vergrößerung des Zuschlages zur effektiven Einschraubtiefe und Herausarbeitung des Unterschiedes zur Gesamt-Einschraubtiefe
- Erweiterung der Angaben zu Scherfestigkeitsverhältnissen typischer Bauteilwerkstoffe
Weitere Inhalte dieser Aktualisierung werden in der Einleitung zu Blatt 1 detailliert beschrieben.