Ingenieurleistungen für weltweit mehr Nachhaltigkeit
Heute feiern wir den World Engineering Day for Sustainable Development. Vor zwei Jahren hat die 40. Generalkonferenz der UNESCO diesen Tag zum Ingenieurtag für nachhaltige Entwicklung erklärt. In diesem Jahr wird er zum ersten Mal gefeiert. Mit dieser Initiative sollen Organisationen, Ämter der Vereinten Nationen, Regierungen, Schulen und Universitäten für das Thema Nachhaltigkeit weltweit sensibilisieren. Damit bringt die UNESCO den wichtigen Beitrag zum Ausdruck, den speziell Ingenieur*innen zur nachhaltigen Entwicklung leisten.
Rund 23 Millionen Ingenieur*innen auf der ganzen Welt kommt eine zentrale Rolle bei der Erreichung der 17 UN Sustainable Development Goals zu. Der VDI hat dies erkannt und setzt sich in dem europäischen Dachverband FEANI (Föderation Europäischer Nationaler Ingenieurverbände) gemeinsam mit den britischen Partnern dafür ein, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Seit 2018 besteht dazu eine Arbeitsgruppe, in der der VDI den Vorsitz inne hat. „In dieser sind wir derzeit dabei, uns einen Überblick zu verschaffen, inwieweit die einzelnen Ingenieurvereinigungen in Europa aktiv sind und inwieweit wir gemeinsam etwas zur Zielerreichung beitragen können“, erklärt Thomas Kiefer, Referent für internationale Bildungspolitik im VDI. „Wir haben im VDI zum Beispiel vor kurzem die VDI-Handlungsfelder Zirkuläre Wertschöpfung veröffentlicht, die klare Handlungsempfehlungen geben, wie sich der Rohstoffverbrauch senken lässt und sich wirtschaftliche Wachstumseffekte erzielen lassen.“ Denn Werkstoffe lassen sich nicht endlos aus Primärrohstoffen gewinnen, sondern der Wert der Materialien muss erhalten werden. Der VDI sieht in der zirkulären Wertschöpfung enormes ökologisches und wirtschaftliches Potenzial – auch für die anderen europäischen Mitgliedsländer in der FEANI.
Darüber hinaus arbeitet der Verein eng mit der WFEO (World Federation of Engineering Organizations) zusammen, in der Deutschland zwar kein Mitglied ist, aber dennoch bei den globalen Themen wie Nachhaltigkeit gemeinsam mit den Partnern in der WFEO daran arbeitet, die Rolle der Ingenieur*innen und Technologie hervorzuheben. „Dies war auch einer der Gründe, warum der VDI ein binationales Projekt mit Brasilien zum Thema Food Security lanciert hat“, unterstreicht Kiefer. Studierende und Young Professionals aus Deutschland und Brasilien haben gemeinsam eine automatisierte Box entwickelt, die dem nachhaltigen urbanen Gemüseanbau dient. In der Box ist das eigenständige Anpflanzen von Gemüse für den heimischen Verbrauch möglich. Der Anbau von Nahrungsmitteln geschieht rein ökologisch, da keinerlei Pestizide eingesetzt werden. Außerdem wird nur das angepflanzt, was wirklich gebraucht wird.
„Mithilfe solcher Projekte schaffen wir es, das weltweite Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu steigern und vor allem zu zeigen, wie ingenieurwissenschaftliches Know-how dafür gezielt eingesetzt werden kann“, so Kiefer weiter. Der VDI wird sich hierfür vor allem vor dem Hintergrund der Energiewende weiter einsetzen und dankt allen Ingenieur*innen für ihr Engagement!
Autorin: Hanna Büddicker
Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Thomas Kiefer
E-Mail: kiefer@vdi.de