Wie viel darf Klimaschutz kosten?
Die Klimawende soll und muss so schnell es geht gelingen. Dafür muss beispielsweise der bisherige Ausstoß von CO2 drastisch gesenkt werden. Das wirkt sich wiederum auf die Preise aus. Wie viel darf und muss Klimaschutz eigentlich kosten? Darüber sprechen die Hosts von „Technik aufs Ohr“ mit Karen Pittel, Leiterin des ifo Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen.
Ist Klimaschutz überhaupt bezahlbar? Diese Frage wird in der neuen VDI-Podcastfolge besprochen. „Klimaschutz an und für sich ist bezahlbar. Wir dürfen nicht vergessen, dass das, was wir jetzt erleben, ja nicht der Klimaschutz ist. Es handelt sich um Turbulenzen auf dem fossilen Energiemarkt, die zu großen Teilen politisch bedingt sind“, sagt Karen Pittel vom ifo Zentrum. Dennoch ist das Investment hoch, um Gesellschaft und Wirtschaft tatsächlich klimaneutral zu machen. Pittel spricht im Podcast von mehreren Hundert Milliarden. Dafür würden perspektivisch auch Kosten entfallen – zum Beispiel die Importkosten für fossile Energieträger.
Bund und Länder einigten sich im Vermittlungsausschuss darauf, den CO₂-Preis ab Januar 2021 auf zunächst 25 Euro festzulegen. Danach steigt der Preis schrittweise bis zu 55 Euro im Jahr 2025 an. Die Hosts fragen ihren Gast, ob der Preis angemessen ist. „Wenn man das Tempo erreichen möchte, was es für den Klimaschutz bedarf, ist es erstmal auf jeden Fall zu wenig“, lautet die Antwort. „Im Emissionshandel auf europäischer Ebene liegen wir bei 90 Euro“, ergänzt sie.
Tipp: Über die Herausforderungen der Entwicklungspolitik durch den Klimawandel sprechen die Moderatoren in dieser Folge mit Heike Henn, Leiterin der Unterabteilung Klima; Energie; Umwelt beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Klimaschutz als weltweites Problem
Für Karen Pittel gibt es zwei Sektoren: Zum einen, wie stellen wir uns in Deutschland in Sachen Klimaschutz auf und was hat das für globale Konsequenzen. Zum anderen, wie wir Entwicklungsländer unterstützen. „Vor allem beim zweiten Punkt gibt es noch Luft nach oben.“
„Was wir aktuell in der Klimakrise erleben, ist nicht die Schuld der Entwicklungsländer, sondern der Industrieländer. Damit wurde viel Wohlstand geschaffen, allerdings werden die Konsequenzen zu großen Teilen von anderen getragen“, erläutert die Expertin im Podcast.
Was sollte Klimapolitik mitdenken?
Nicht zu kleinteilig denken – das ist ein Lösungsweg, so Pittel. Jedes Unternehmen individuell zu regulieren, wird nicht zum Ziel führen. „Ärmere Haushalte werden kaum die Möglichkeit haben, in eine Wärmepumpe zu investieren. Den sozialen Ausgleich zu schaffen – daran muss die Klimapolitik noch arbeiten.“
Autorin: Sarah Janczura
Hinweis: „Der Podcast „Technik aufs Ohr“ ist eine gemeinsame Produktion von VDI e.V. und ingenieur.de (VDI Verlag GmbH). Jegliche Werbung während der Podcast-Folge erfolgt ausschließlich über die VDI Verlag GmbH. Der VDI e.V. erzielt hieraus keinerlei Einnahmen.