Wie Biogas die Gaskrise mildern kann
Biogasanlagen könnten die Gaskrise mildern, sofern die politischen Rahmenbedingungen passen würden. Was die Branche bewegt, besprechen wir bei „Technik aufs Ohr“ mit Manuel Maciejczyk, Geschäftsführer des Fachverband Biogas e.V.
Biogas liefert einen wichtigen Beitrag zur Energiewendeund kann die aktuelle Gaskrise mildern. Dennoch herrscht Depression in der Branche. Warum das so ist, erklärt Manuel Maciejczyk vom Fachverband Biogas e.V. bei „Technik aufs Ohr“.
Experten und Expertinnen gehen davon aus, dass sich knapp die Hälfte der durch Gaskraftwerke erzeugten Stromproduktion durch Biogas decken ließe. Insgesamt könnte sich der Anteil von aufbereitetem Biogas (Biomethan) am deutschen Gasmarkt von einem auf drei Prozent verdreifachen. Das darf natürlich nicht zu Lasten der Nahrungsmittelproduktion oder der Artenvielfalt gehen. Darüber sprechen die Hosts Marco Dadomo und Sarah Janczura mit Manuel Maciejczyk, Geschäftsführer des Fachverband Biogas e.V. Zudem vertritt er die Biogasbranche in diversen Normierungs- und Standardisierungsgremien auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.
Was ist Biogas?
Mit Biogas lässt sich Biomasse zur Energieerzeugung nutzen. Als Produzent von regionaler Wärme und bedarfsgerechtem Strom ist Biogas 2022 durch die Energiekrise stark in den Fokus gerückt. Nachfrage gibt es unter anderem bei Industriekunden, Krankenhäusern oder Schulen. Biogas ist darüber hinaus als Kraftstoff für Mobilität nutzbar.
Gaskrise: Stimmung der Branche ist schlecht
Eigentlich dürfte die Biogasbranche guter Dinge sein. „Seit 1992 sind 10.000 neue Biogasanlagen hinzugekommen“, so der Podcast-Gast. Sie produzieren fast ausschließlich Strom und Wärme. Dennoch ist die Stimmung schlecht, wie Maciejczyk im VDI-Podcast berichtet. Er spricht sogar von einer „Depression“, die es so seit zehn Jahren nicht mehr gegeben habe. Grund dafür sind die Unsicherheiten der politischen Rahmenbedingungen. Wie sich der Ausbau von Biogasanlagen 2023 entwickelt sei kaum vorhersehbar, da die Politik zu lange brauche, um die Bremsen zu lösen. „Wir könnten 30 bis 40 Prozent des russischen Gasimports ersetzen“, führt unser Gast aus. Dafür legt er im Podcast offen, wie sich die Verfügbarkeiten von Biogas kurz- und mittelfristig entwickeln könnten. Dafür müssten aber die Rahmenbedingungen der Politik passen. „Als Verband und in der Branche sind wir dabei, Aufklärungsarbeit zu leisten und auf die Probleme hinzuweisen“, sagt der Agraringenieur.
Zusätzlich verunsichert die Debatte um den Gaspreisdeckel die Betreiber. Diese seien oftmals schon in Vorleistung gegangen und sehen sich mit Unsicherheiten für die Erlössituation konfrontiert.
In dieser Folge gibt es auch Hinweise, ob Privatleute eine Biogasanlage betreiben können.
Autorin: Sarah Janczura
Hinweis: Der Podcast „Technik aufs Ohr“ ist eine gemeinsame Produktion von VDI e.V. und ingenieur.de (VDI Verlag GmbH). Jegliche Werbung während der Podcast-Folge erfolgt ausschließlich über die VDI Verlag GmbH. Der VDI e.V. erzielt hieraus keinerlei Einnahmen.
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