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VDI-Podcast

Wie bauen wir nach dem Hochwasser?

Bild: M. Volk/Shutterstock.com

In dieser Sonderfolge von „Technik aufs Ohr“ wollen wir noch einmal die Hochwasserkatastrophe Mitte Juli in Rheinland-Pfalz und in NRW in den Blick nehmen. Was müssen wir künftig beim Häuser-, Straßen- und Landschaftsbau anders machen? Darüber sprechen Sarah Janczura und Marco Dadomo mit Dr. Ulrich Klotz. Er ist Bauingenieur und Vorstandsmitglied des Bauunternehmens Züblin AG. Darüber hinaus ist unser Gast Vorsitzender des VDI Fachbeirats Bautechnik.

Die Schäden nach der Hochwasserkatastrophe im Sommer sind immens und die Aufräumarbeiten dauern nach wie vor an. Was haben wir aus der Katastrophe gelernt? Was bedeuten diese Ereignisse für den Bau? Bauingenieur Ulrich Klotz bespricht die Thematik im VDI-Podcast.

Hochwasser: Die Politik ist gefragt

„Wir müssen genau prüfen, wo wir vielleicht auch nicht mehr bauen können“, sagt Klotz.  Viele Häuser, die durch das Hochwasser an Ahr und anderen kleinen Flüssen schwer beschädigt wurden, können höchstwahrscheinlich nicht mehr an derselben Stelle wiederaufgebaut werden. „Wir haben allerdings eine Reihe von Möglichkeiten, zum Beispiel die Abflussquerschnitte zu vergrößern. Aber klar, nicht jedes Haus kann exakt so wieder errichtet werden wie vorher“, gibt der Experte an.

Angepasste Richtlinien, mehr mit statt gegen die Natur bauen: Marco spricht die Verdichtung der Flächen an und stellt die Frage nach dem Einsatz der Politik. „Die Politik muss vor allem in der Kartierung tätig werden. An der Mosel ist man schon jahrelang dabei, die Situation zu verbessern. Aber es sollte angesichts der Geschehnisse eine Umpriorisierung stattfinden“, sagt Klotz. „Die Schadensereignisse dürfen sich so nicht wiederholen.“

Die Warnung der Bevölkerung und der damit einhergegangene Verlust vieler Menschenleben hat unseren Podcast-Gast schockiert. „Die Alarmierung ist das Mindeste, was die Bevölkerung erwartet, denke ich“, so der Bauingenieur. „Dass es sich so lokal niedergeschlagen hat, ist natürlich tragisch. Lokale Schutzmaßnahmen müssen aber gemeinsam geschaffen werden und auch das Bewusstsein generell in der Gesellschaft schärfen“. 

„Leute vor sich selbst schützen“

Hinzu kommt der Klimawandel, der Starkregen oder Hitzewellen häufiger auftreten lässt. „Der Klimawandel ist nicht nur in Bangladesch oder Florida“, so Klotz von Züblin. In Zukunft wird es nach ihm wichtig sein, „die Leute auch vor sich selbst zu schützen“ und Häuser nicht mehr in Hochwassergebiete oder potenziell betroffene Regionen zu bauen. 
Im weiteren Verlauf des Gesprächs geht es auch um einen internationalen Vergleich. Wie schützen sich unsere Nachbarn vor Hochwasser? Und wo steht Deutschland?

Autorin: Sarah Janczura

Der Podcast „Technik aufs Ohr“ ist eine gemeinsame Produktion von VDI e.V. und ingenieur.de (VDI Verlag GmbH). Jegliche Werbung während der Podcast-Folge erfolgt ausschließlich über die VDI Verlag GmbH. Der VDI e.V. erzielt hieraus keinerlei Einnahmen.

Jetzt in die Folge reinhören und noch mehr über den zukünftigen Hochwasserschutz erfahren.

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