Weil wir viel zu viel sitzen …
Am vergangenen Wochenende fand zum ersten Mal die Veranstaltung „Mobility goes Additive – The VDI Students Competition" statt. Als Austragungsort haben die Organisatoren Berlin gewählt, genauer gesagt: ein ehemaliges Gaswerk, das Familien als Ausflugsziel dient. Zudem befindet sich dort auch die Niederlassung des Mobility goes Additive e.V., der maßgeblich an dem Event beteiligt war.
Insgesamt haben neun Studententeams teilgenommen. Die generelle Aufgabe für die Teilnehmer bestand darin, eine Anwendung für einen Sitz der Zukunft zu entwickeln, unabhängig davon, ob dieser letztlich in einem Auto, Flugzeug oder Zug angebracht werden würde. Neben der Produktidee, deren Prototyp aus dem 3-D-Drucker kommen sollte, mussten die Teilnehmer auch einen Businessplan inklusive Marketingstrategie erstellen. Die fünfköpfige Jury hatte sich zur Beurteilung etliche Kategorien auferlegt, um zu einem fairen Ergebnis zu kommen. Hierbei spielte unter anderem die Art und Weise eine Rolle, wie sich die interdisziplinären Teams organisieren. Die Jury betrachtete also neben dem technischen Know-how auch Aspekte des Projektmanagements und der Konfliktlösung.
Gewonnen hat das Team der TU Darmstadt, und zwar mit dem fiktiven Profil „Chairywear – your chair to wear“. Die Jury war davon begeistert, weil die Studenten „den Nerv einer alternden Gesellschaft mit einem innovativen Produktansatz und einem soliden Geschäftsmodell getroffen“ haben. Zudem sei hervorzuheben, dass das Team „mit seinem technisch innovativen, ökonomisch effizienten sowie sozial nachhaltigen Konzept eine ganzheitlich herausragende Leistung erbracht hat“, sagt Marc Fette, der für die CTC GmbH und als Vorsitzender des VDI-Fachbeirats Luft- und Raumfahrttechnik tätig ist.
„Chairywear“, welches als individualisierbare Orthese Unterstützungssystem und universell andockbare Sitzmöglichkeit für verschiedene Mobilitätssysteme zugleich verkörpert, hat die Jury demzufolge sehr beeindruckt. Allerdings müssen sich die anderen Teams mit ihren Ideen auch nicht verstecken. Pfiffige Ansätze hatten sie alle parat. Stefanie Brickwede, Mobility goes Additive e.V., betonte am Ende der Veranstaltung wie engagiert die Teilnehmer waren. Deshalb seien sich die Organisatoren schon jetzt sicher, dass sie den Wettbewerb im kommenden Jahr noch ein bisschen größer und vor allem internationaler aufziehen wollen.
Interesse am Thema 3-D-Druck? Dann möchten wir Sie auf unseren Statusreport über additive Fertigungsverfahren hinweisen.
Autor: Frank Magdans
Ihr Ansprechpartner im VDI:
Dipl-Ing. Simon Jäckel
VDI-Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik
E-Mail-Adresse: jaeckel@vdi.de
Jury:
Marc Fette, CTC GmbH (Airbus-Tochter)
Stefanie Brickwede, Mobility goes Additive e.V.
Christian Kiefer, Volkswagen AG
Harald Eibisch, Audi AG
Michael Wawrzinek, Altair Engineering GmbH