Direkt zum Inhalt
Zum 168. Geburtstag des VDI

Vier Fakten, die (k)einer vom VDI kennt, und ein Faktum, das wir schon immer geahnt haben

Bild: skynesher via Getty Images

Vor 168 Jahren, am 12. Mai 1856, wurde der VDI in Alexisbad gegründet. Seitdem hat sich viel getan: Der VDI ist heute mit rund 130.000 Mitgliedern die größte Community für Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland und gestaltet seither die Zukunft aktiv mit.

Aus 23 mach 37

Der Verein Deutscher Ingenieure wurde am 12. Mai 1856 im kleinen Örtchen Alexisbad im Harz von 23 Männern gegründet – so weit, so bekannt. Doch schon am Abend desselben Tages zählte der VDI 37 Mitglieder. Denn 14 weitere Männer hatten im Vorfeld schriftlich ihren Beitritt zu dem neu zu gründenden Verein erklärt, aber die Anreise gescheut. So stehen auf der Stele des Denkmals im Innenhof des VDI-Hauses nur die Namen der angereisten Vereinsgründer, getreu dem Motto „Nur wer dabei war, wird auch erinnert“. Übrigens: Hätte es zum Zeitpunkt der Vereinsgründung bereits die Möglichkeit einer studentischen Mitgliedschaft gegeben, wäre auch Eduard Becker Gründungsmitglied gewesen. Aber er hatte sein Studium noch nicht abgeschlossen und konnte deshalb bei der Gründung nur anwesend sein. Er blieb aber dem VDI treu und wurde später Mitglied und sogar Vorsitzender.
 

3 oder 4?

Es liegt auf der Hand, dass sich ein Vereinsvorstand gerade in den Anfangsjahren eines Vereins aus den Gründungsmitgliedern zusammensetzt. So wurde Friedrich Karl Euler zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt. Die Gründungsmitglieder Richard Peters und Heinrich Caro führten den Verein auch in späteren Jahren. Mit Carl Bischof, der den Gründungsort Alexisbad vorgeschlagen hatte, wurde sogar ein viertes Gründungsmitglied zum Vorsitzenden gewählt, der jedoch aus Zeitgründen die Wahl nicht annahm.
 

Volle Ehre - Hattrick für Gustav Zeuner

In den Anfangsjahren kannte der VDI nur wenige Formen der Ehrung, lediglich die korrespondierende Mitgliedschaft und die Ehrenmitgliedschaft waren bereits in den Gründungsstatuten des VDI festgeschrieben. Ein Jahr nach dem Tod des Gründungsdirektors Franz Grashof 1893 kam die Grashof-Denkmünze hinzu.

1862 erhielt der Maschinenbauingenieur und Hochschullehrer Gustav Zeuner die korrespondierende Mitgliedschaft, da er damals in Zürich lehrte und somit als ausländischer Ingenieur galt. Zehn Jahre später wurde er als vierte Person überhaupt zum Ehrenmitglied des VDI gewählt. Die Verleihung der Grashof-Denkmünze im Jahr 1895 rundete das Paket ab; dieser Umfang an Ehrungen wurde danach nie wieder erreicht. 

Übrigens: Man kann große Geister auch auf ganz andere Weise ehren. Die Benennung des Minerals Zeunerit (Kupferarsenuranit) nach Zeuner erfolgte durch Albin Weisbach, Sohn von Julius Weisbach, dem ersten VDI-Ehrenmitglied und Lehrer Zeuners.
 

Kein Ingenieur und trotzdem doppelt spitze an der Doppelspitze

Was die Vereinsführung anbelangt, so kannten die Gründungsstatuten des VDI eine klare Aufteilung: Der Vorsitzende leitete den Verein, der Direktor die Hauptgeschäftsstelle. Theodor Peters, kleiner Bruder des Vereinsgründers und späteren -vorsitzenden Richard Peters, konnte beides. Für das Jahr 1879 wurde er zum Vorsitzenden des VDI gewählt, 1881 trat er in die Hauptgeschäftsstelle ein, um 1891 die Nachfolge von Franz Grashof anzutreten. Dass ihm die Schuhe des Direktors nicht zu groß waren, konnte er in den Folgejahren beweisen: Zwar gibt es keine Peters-Zahl und auch keine nach ihm benannte Regel, dafür konnte er während seiner Amtszeit die Mitgliederzahl und insbesondere das Vereinsvermögen vervielfachen. Übrigens: Theodor Peters hat sein Ingenieurstudium nicht abgeschlossen, da er es nach vier Semestern aus finanziellen Gründen abbrechen musste.
 

Anfang 20 und schon altes Eisen – ein Verein gegründet von alten Männern

Die Rahmenveranstaltung um die VDI-Gründung herum war das zehnjährige Stiftungsfest des Akademischen Vereins Hütte in Mägdesprung. Dort trafen sich nicht nur studentische Mitglieder des Vereins, sondern auch die sogenannten „Alten Herren“, also Personen, die im Berufsleben standen. Dass der Begriff „Alter Herr“ relativ zu sehen ist, lässt sich am Alter der Teilnehmer ablesen. So war Heinrich Caro 22 Jahre alt, Richard Peters sogar erst 20. Und auch Friedrich Karl Euler wäre mit seinen zarten 32 Jahren heute gerade erst der Jungmitgliedschaft entwachsen.

VDI-Geburtstagsquiz

Am 12. Mai feiert der VDI Geburtstag. Ein guter Anlass, um Ihr Wissen über den VDI zu testen. Nehmen Sie am Geburtstagsquiz teil und zeigen Sie, wie gut Sie Ihren Verein kennen. 

Jetzt mitmachen

Artikel teilen