Richtlinie VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 2
Die bewährte Richtlinie VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 2 zur Kommunikation zwischen Anbietern und Anwendern wurde präzisiert und erweitert. „In der Kommunikation zwischen Anbietern und Nutzern von Bildverarbeitungssystemen, insbesondere zur Erstellung eines Lasten- und Pflichtenhefts, ist die Richtlinie VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 2 eine wertvolle Grundlage.
Je klarer und eindeutiger in einem Projekt Rahmenbedingungen und Anforderungen spezifiziert werden, desto geringer das Projektrisiko für beide Seiten“, sagt Dr. Heiko Frohn, CTO der VITRONIC Dr.-Ing. Stein GmbH. „Ich kenne in diesem Kontext keine vergleichbare offen zugängliche und breit akzeptierte Vorlage.“
Die Richtlinie VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 2 gibt Hinweise für die Erstellung eines Lastenhefts für industrielle Bildverarbeitungssysteme und unterstützt damit die Kommunikation zwischen Anbietern von Bildverarbeitungssystemen und Anwendern in der Projektphase. Wesentliches Augenmerk wurde auf die Darstellung und Beschreibung von Einflussfaktoren sowie deren Auswirkungen gelegt. Die Projektpartner werden damit in die Lage versetzt, Einflussfaktoren während der Planung frühzeitig zu identifizieren und gemeinsam optimierte Lösungen zu erarbeiten, die entsprechend im Pflichtenheft festgehalten werden.
Der im Mai 2024 veröffentlichte Entwurf ist eine überarbeitete Fassung der Ausgabe aus dem Jahr 2015. VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 2 bindet nun die Richtlinien zur Abnahme eines Bildverarbeitungssystems (Blatt 3) und zur Prüfung der Klassifikationsleistung (Blatt 3.1) mit ein und fragt die erforderlichen Rahmenbedingungen ab, um das Vorgehen bei der Abnahme und der Leistungsbewertung für beide Seiten transparent festzulegen und praktikabel umzusetzen.
Dabei greift der Richtlinienentwurf konsequent auf die 2023 in VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 1 präzisierte Terminologie der industriellen Bildverarbeitung zurück. Mit der erfolgreichen Abnahme eines Bildverarbeitungssystems beginnt erst der produktive Teil in dessen Lebenszyklus. Der Richtlinienentwurf liefert nun weitere Stichpunkte, um die Anforderungen an das System im Betrieb hinsichtlich Gestaltung, Dokumentation, Bedienung, Wartung, Service und Flexibilität bei neuen Aufgabenstellungen möglichst umfassend zu spezifizieren.
Einsprüche zur Richtlinie können bis zum 31.07.2024 über das Einspruchsportal eingereicht werden.
Rolle der Bildverarbeitung in der Fertigung
Industrielle Fertigungsprozesse zeichnen sich durch eine ständig fortschreitende Automatisierung und immer höhere Anforderungen an die Fertigungsqualität aus. Dies wird durch den Einsatz der Bildverarbeitung (BV) in vielen Fällen erst ermöglicht. Die hergestellten Produkte müssen zuverlässig, objektiv, möglichst vollautomatisch und in Bezug auf definierte Produkt- und Qualitätsvorgaben überwacht werden. Hier ist die industrielle Bildverarbeitung mit ihren Methoden und Verfahren zur Fertigungsautomatisierung, zur automatischen Sichtprüfung und zur berührungslosen Messtechnik ein wichtiger Bestandteil.
Fachlicher Ansprechpartner im VDI:
Dr.-Ing. Erik Marquardt
VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA)
E-Mail: marquardt@vdi.de
Fachlicher Ansprechpartner im VDMA:
Suprateek Banerjee
VDMA Robotik + Automation
E-Mail: suprateek.banerjee@vdma.org