VDI-Direktor Adrian Willig: Wasserstoff-Importstrategie darf die Produktion in Deutschland nicht überschatten
Importierter Wasserstoff wird auch noch langfristig eine wichtige Säule der deutschen Energieversorgung bilden. Der VDI begrüßt, dass mit der nun von der Bundesregierung verabschiedeten Wasserstoff-Importstrategie wichtige Signale an Industrie und die zukünftigen Partnerländer gehen.
Bei der Umsetzung der Strategie ist darauf zu achten, dass der Hochlauf des Imports schnell und flexibel starten kann, denn Deutschland befindet sich im Wettbewerb mit anderen Importländern. In den ersten Jahren des Hochlaufs werden wir aufgrund der begrenzten internationalen Verfügbarkeiten und des gleichzeitig enormen nationalen Bedarfs nicht nur auf grünen Wasserstoff setzen können. „Auch Derivate werden eine entscheidende Rolle spielen, den Hochlauf eine Wasserstoffwirtschaft anzutreiben“, so VDI-Direktor Adrian Willig.
Aus Sicht des VDI sind folgende Punkte bei der Umsetzung der nationalen Wasserstoff-Importstrategie von besonderer Bedeutung:
- Ein einheitliches Zertifizierungssystem ist entscheidend für international verbindliche Qualitätsstandards und somit Voraussetzung für verlässliche Importe und funktionierende Lieferbeziehungen. Normen und Standards wie ISO-Standards, aber auch VDI-Richtlinien leisten hierfür einen wichtigen Beitrag.
- Die Realisierung eines H2-Kernnetztes, inkl. Speicher und weiterer Infrastruktur sind Grundpfeiler für die Distribution von Wasserstoff. „Diese Netze müssen zügig ausgebaut werden“, mahnt Willig.
- Eine Wasserstoff-Importstrategie darf die Binnenproduktion nicht überschatten. „Die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland ist ein wichtiger Baustein für die Wertschöpfung vor Ort“, betont der VDI-Direktor.