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Zukunft Deutschland 2050

Initiative Zukunftsbildung und VDI blicken gemeinsam ins Jahr 2050

Wie genau leben wir im Jahr 2050? Wie sieht unser Berufsalltag aus und vor allem, welche Kompetenzen werden benötigt? Der Beruf des Ingenieurs ist im Wandel, technische Bildung wichtiger denn je. Mit diesen Fragestellungen und Themen befasst sich die VDI-Initiative „Zukunft Deutschland 2050“. Geschäftsführer Michael Fritz von der Initiative Zukunftsbildung beteiligt sich an einem gemeinsamen Zielbild für die Qualifikation von morgen. Im Interview spricht er über seine Motivation und was er sich für 2050 wünscht.

VDI: Herr Fritz, Sie haben sich entschieden bei der VDI-Initiative Zukunft Deutschland 2050 mitzuwirken. Was hat Sie überzeugt?

Michael Fritz:
Über zehn Jahre lang habe ich die Stiftung Kinder forschen geleitet, Deutschlands größte Fortbildungsinitiative für MINT-Bildung in Kita und Grundschule. Darum musste mich niemand von der Bedeutung der technischen Bildung für die Zukunft Deutschlands überzeugen. Seit April bin ich Geschäftsführer der Initiative Zukunftsbildung. Auch wir blicken aktuell ins Jahr 2050 und fragen uns: Was erwartet die Kinder, die heute Kita und Grundschule besuchen dann?  Wie genau unsere Lebensrealität dann aussieht, wissen wir nicht, aber wir wissen: Die Welt wird schneller anders und anders anders. Es ist die Aufgabe von guter Bildung darauf vorzubereiten, diese Welt gestalten zu können, mit Herausforderungen umgehen zu können und lösungsorientiert zu agieren. 

Aktuelle politische und wirtschaftliche Diskussionen zeigen: Technik ist Herausforderung und Lösung zugleich. Viele Probleme, beispielsweise im Bereich des Klimas, sind auch durch Industrialisierung, Globalisierung und technische Fortschritte entstanden. Sie können  durch innovative und nachhaltige Technik aber auch bewältigt werden. Diesen Wandel zu begleiten ist ein großer Anreiz für mich. 

VDI: Technische Bildung ist entscheidend für Neugierde und Interesse an einem MINT-Beruf. Wie setzt sich Ihre Initiative konkret ein?

Michael Fritz: Neugier und Interesse – das WOLLEN – ist das eine. Das KÖNNEN ist das andere. Und damit meine ich nicht in erster Linie die fachlichen Kompetenzen. Ich meine die Fähigkeit, ein Problem zu erkennen, sich zu informieren, ein Ziel zur Bewältigung zu stecken, mit der oft herrschenden Komplexität gelassen und auch mit Scheitern umgehen zu können und so lange dranzubleiben, bis man erlebt „Hurra, es gibt eine Lösung – und ich habe sie gefunden“. Wir setzen uns für eine Bildung ein, die Kinder stark macht für den konstruktiven Umgang mit dem Unbekannten und die ihnen die Zuversicht vermittelt: Yes, I can. Gemeinsam bekommen wir das hin. Denn diese Haltung zeichnet alle erfolgreichen Ingenieure und Ingenieurinnen aus.

VDI: Was vereint den VDI und die Initiative Zukunftsbildung aus Ihrer Sicht?

Michael Fritz: Wir warten nicht, bis die Zukunft kommt, sondern wir gestalten sie. 


VDI: Welche konkreten Schritte werden beim Thema „Qualifikation der Zukunft“ innerhalb der VDI-Initiative gegangen?

Michael Fritz: Wir fragen uns, in welcher Welt wir in 20 Jahren leben werden, welche Herausforderungen Ingenieure und Ingenieurinnen dann bewältigen müssen, welche Kompetenzen sie dazu brauchen und wie wir Kinder und Jugendliche dabei unterstützen können, die Grundkompetenzen zu erwerben. Wir sind uns sicher, dass die dafür notwendige Bildung immer auch eine MINT-Bildung ist. Daher denken wir darüber nach, wie wir durch umfangreichere und noch wirksamere MINT-Bildung in Kita und Schule mehr junge Menschen für technische Berufe begeistern können.   
 

VDI: Was wünschen Sie sich für 2050?

Michael Fritz: Für das Jahr 2050 wünsche ich mir Menschen, die offen für Neues sind und voller Zuversicht sagen: Egal, was da kommt, wir können gut damit umgehen.


Danke für das Interview! Die Fragen stellte Sarah Janczura.


Fachliche Ansprechpartner:

Dr. Bita Fesidis
Projektleiterin Zukunft Deutschland 2050
Telefon: +49 211 6214-649
E-Mail: ZD2050@vdi.de

Jan Bavendiek
Strategischer Analyst | stellv. Projektleiter Zukunft Deutschland 2050
Telefon: +49 211 6214-673
E-Mail: ZD2050@vdi.de

 

Über „Zukunft Deutschland 2050“

Die Ziele der VDI-Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ sind klar: Deutschland muss seine Zukunftsfähigkeit erhalten und ausbauen. Wir liefern dazu faktenbasierte Dialoge und leiten aus verschiedenen Zukunftsszenarien Handlungsempfehlungen ab. Diese sollen Bund, Ländern sowie Kommunen zugutekommen und dabei helfen Debatten über Technologien zu versachlichen. Hier mehr erfahren: Zukunft Deutschland 2050: Innovative Wege zum Zukunftsstandort | VDI

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