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VDI-Podcast

Fracking - Nicht genutzte Chance in der Energiewende?

Bild: FreezeFrames/Shutterstock.com
Fracking, Gasförderung

„Deutschland ist aus meiner Sicht Exportweltmeister für Umweltschäden“, sagt Prof. Dr. Frank Schilling vom KIT im Podcast „Technik aufs Ohr“. Mit ihm beleuchten wir die Chancen und Risiken von Fracking.

Fracking ist hierzulande ein Tabuthema, doch mit der Technologie könnten neue Gasvorkommen genutzt werden. Wie nachhaltig das Verfahren dafür sein müsste und was Fracking für die Energiewende leisten könnte, besprechen die Hosts Sarah Janczura und Marco Dadomo mit Prof. Dr. Frank Schilling von der KIT-Fakultät Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften.

Was ist Fracking?

Der Begriff ist eine Abkürzung für „hydraulic fracturing“. Beim Fracking werden in tiefen Gesteinsschichten Risse erzeugt bzw. vorhandene Öffnungen erweitert. Dazu ist hoher Druck sowie Flüssigkeit notwendig. Die Frackingflüssigkeit besteht in erster Linie aus Wasser, das mit Zusätzen vermischt wird. „Man versteht darunter ein gezieltes Aufbrechen von Gesteinen“, so VDI-Podcast-Gast Frank Schilling. 

Das Bundesumweltministerium hat Fracking im Rahmen der Energiewende nicht vorgesehen. FDP-Chef Christian Lindner wagte einen Vorstoß und schlug vor, heimisches Schiefergas durch Fracking-Technologie zu fördern. Da die Förderung als umweltschädlich gilt, bestätigte ein Sprecher der Grünen-Politikerin Steffi Lemke den Verzicht. Schilling vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sieht es so: „Wir haben uns in Deutschland daran gewöhnt, die Umweltschäden ins Ausland zu transportieren. Die LNG-Terminals, die wir hier in Betrieb nehmen, importieren Fracking-Gas aus den USA.“ „Das heißt, wir hängen unsere Energieversorgung auch an Fracking – wollen es aber selbst nicht“, führt er im Podcast „Technik aufs Ohr“ weiter aus. Laut ihm sei Deutschland „Exportweltmeister für Umweltschäden“. 

Technische Umsetzung

Wenn Gas nicht ohne weiteres aus dem Bohrloch strömt, kommt Fracking zum Einsatz. „Das umstrittene Fracking bezieht sich darauf, dass man in Gesteine geht, die undurchlässig sind“, sagt Frank Schilling. „Das heißt, es sind Gesteine, mit denen man konventionell kein Erdgas gewinnen kann.“ Welche Alternativen es hier gibt, führt er bei „Technik aufs Ohr“ aus. 

Frank Schilling vom KIT ist der Auffassung, dass wir in den kommenden zehn Jahren die Techniken zur Energiewende einsetzen können, die es heute schon gibt oder für die es eine Beta-Version gibt. „Unsere Speicher müssen auch für lange, kalte Winter reichen.“ 

Host Marco Dadomo spricht Technologieoffenheit an. „Vielleicht haben wir auch hier Nachholbedarf.“ 

Jetzt hören.

Autorin: Sarah Janczura

 

Hinweis: Der Podcast „Technik aufs Ohr“ ist eine gemeinsame Produktion von VDI e.V. und ingenieur.de (VDI Verlag GmbH). Jegliche Werbung während der Podcast-Folge erfolgt ausschließlich über die VDI Verlag GmbH. Der VDI e.V. erzielt hieraus keinerlei Einnahmen.

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