Fachkräftemangel: Wie Fachhochschulen vorbeugen
Fachhochschulen gelten als praxisnah und haben das Potenzial, Studierende näher mit Unternehmen zusammenzubringen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wie das gelingen kann, bespricht Sarah Janczura mit ihrem Gast Susanne Lengyel. Sie ist Präsidentin der Technischen Hochschule Georg Agricola Bochum.
Die Ergebnisse des neuesten VDI/IW-Ingenieurmonitors zeigen, dass der Ingenieurarbeitsmarkt rund 170.000 offene Stellen aufweist. In einer aktuellen Podcast-Folge von „Technik aufs Ohr“ geht es darum, wie man bereits im Studium dieser Lage entgegenwirken kann. Zu Gast ist Susanne Lengyel. Sie ist Präsidentin der Technischen Hochschule Georg Agricola Bochum und die Moderatorin spricht mit ihr darüber, wie insbesondere Fachhochschulen Absolventen und Absolventinnen direkt mit Unternehmen verzahnen und somit dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
„Die Zahlen sprechen ehrliche Worte. Die Studienanfänger*innen gehen zurück und das betrifft alle Fächer“, so Lengyel. Das liege nach der Präsidentin an geburtenschwachen Jahrgängen sowie weniger ausländischer junger Leute, die nach der Corona-Pandemie langsam wieder ihren Weg an deutsche Fachhochschulen und Universitäten finden. „In den Ingenieurswissenschaften ist die Zahl aber noch sinkender als in anderen Studienfächern“, gibt sie im Podcast zu bedenken. Früh für technische Fächer zu begeistern, kann ein Schritt sein.
An einer Fachhochschule kommen Studierende schnell in die Praxis. „Wer mal einen Roboter zusammenbauen möchte, ist hier gut aufgehoben“, sagt unser Gast. Nachwuchs ist dringend gesucht – auch aus dem Ausland. Hier spricht Susanne Lengyel auch die Willkommenskultur an. „Dass Studierende erstmal ankommen und ihre Kommilitonen kennenlernen, ist wichtig.“ Auch Unternehmen sollten diese Integration leben und früh Praktika anbieten. „Unternehmen, die noch mehr mit Hochschulen zusammenarbeiten – das wäre wünschenswert, um möglichst viele gut qualifizierte Leute in Deutschland zu halten“, so Lengyel. Ausländische Studierende seien eine Chance für den Zukunftsstandort Deutschland.
Der VDI mit seiner vielfältigen regionalen Organisation kann für ausländische Ingenieure und Ingenieurinnen eine Heimat sein. „Wir wollen zeigen, dass das geht und starten mit Unterstützung des Bundesarbeitsministeriums in Nordrhein-Westfalen ein Pilotprojekt mit drei VDI-Bezirksvereinen, in dem wir bereits in Deutschland befindlichen ausländischen Ingenieur*innen, aber auch Studierenden nachhaltig auf den Weg zu einer ausbildungsadäquaten Beschäftigung in Deutschland bringen wollen“, sagt Dieter Westerkamp, Bereichsleiter Technik und Gesellschaft.
Autorin: Sarah Janczura
Hinweis: Der Podcast „Technik aufs Ohr“ ist eine gemeinsame Produktion von VDI e.V. und ingenieur.de (VDI Verlag GmbH). Jegliche Werbung während der Podcast-Folge erfolgt ausschließlich über die VDI Verlag GmbH. Der VDI e.V. erzielt hieraus keinerlei Einnahmen.