Ein Expertenblick: Wertanalyse als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit
In unserer neuen Folge des Podcasts „Technik aufs Ohr“ wird ein Thema diskutiert, das für viele Unternehmen von zentraler Bedeutung ist: die Wertanalyse. Der Gastgeber Marco Dadomo spricht mit den Experten Dr. Jörg Marchthaler (Vorsitzender des Fachbeirats Value Management und Wertanalyse) und Sebastian Meindl (Stellvertretender Vorsitzender im Fachbeirat) über die Rolle der Wertanalyse in der Optimierung von Produkten und Prozessen. Beide Ingenieure führen Beratungsunternehmen.
Was ist eine Wertanalyse?
Die Wertanalyse ist eine systematische Methode zur Verbesserung von Produkten und Prozessen, insbesondere in Situationen, in denen ein Produkt nicht marktfähig ist oder unter Wettbewerbsdruck steht. Statt sich auf den Verkauf oder eine einfache Preissenkung zu konzentrieren, setzt die Wertanalyse auf eine detaillierte und ganzheitliche Untersuchung der Funktionen eines Produkts oder der Prozesse. Ziel ist es, das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen zu optimieren, indem unnötige Funktionen eliminiert und wertschöpfende Funktionen gefördert werden.
Die Ursprünge der Wertanalyse
Das Konzept der Wertanalyse wurde ursprünglich während des Zweiten Weltkriegs in den USA von Lawrence D. Miles entwickelt. Aufgrund der Rohstoffknappheit suchte man nach Wegen, die Kosten von Produkten zu senken, ohne ihre Funktionalität einzuschränken. Diese Methodik wurde später als „Value Engineering“ bekannt und fand weltweit Verbreitung.
Der Grund für die schnelle Verbreitung ist der deutliche Wertbewerbsvorteil, den viele Unternehmen spüren, die eine Wertanalyse durchgeführt haben.
Methodik und Fokus der Wertanalyse
Die beiden Gäste erklären die Kernprinzipien der Wertanalyse. Sie betonen, dass es sich dabei um eine strukturierte Methode handelt, die sich auf die Frage konzentriert: „Welche Funktion erfüllt ein Produkt?“ Auf Basis dieser Analyse wird untersucht, ob das Produkt seine Funktion auf kostengünstigere oder effizientere Weise erfüllen kann.
Hauptfokus der Wertanalyse ist die Abzielung auf Wettbewerbsfähigkeit. Die meisten Kunden der Wertanalyse wollen die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte wiedererlangen. Dazu werden die Ziele ermittelt, Alleinstellungsmerkmale, Gaps oder Benchmarks für ein Produkt herausgearbeitet.
Eine weiterer wesentlicher Aspekt der Methode ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Teams aus verschiedenen Bereichen eines Unternehmens arbeiten zusammen, um alle Aspekte des Produkts zu beleuchten und so eine umfassende Optimierung zu ermöglichen.
Erfolgsfaktoren und Herausforderungen
Die Experten unterstreichen, dass der Erfolg der Wertanalyse von einer strukturierten Vorgehensweise, interdisziplinärem Arbeiten und klaren Zielen abhängt. Zudem müsse das Management voll hinter der Methode stehen, um wirklich signifikante Veränderungen zu erzielen.
Ein Knackpunkt sei allerdings die Zeit. Der Aufwand für eine gründliche Wertanalyse könne hoch sein, lohne sich aber in den meisten Fällen- denn eine ganzheitliche Sicht auf die Prozesse schafft Transparenz und Klarheit.
Ausblick und Zukunft der Wertanalyse
Abschließend werfen die Gäste einen Blick in die Zukunft der Wertanalyse. Sie hoffen, dass die Methode künftig noch breiter eingesetzt wird, da sie nicht nur zur Kostensenkung beiträgt, sondern auch Innovation und Effizienz fördert.
Autorin: Sonja Uhl
Hinweis: Der Podcast „Technik aufs Ohr“ ist eine gemeinsame Produktion von VDI e.V. und ingenieur.de (VDI Verlag GmbH). Jegliche Werbung während der Podcast-Folge erfolgt ausschließlich über die VDI Verlag GmbH. Der VDI e.V. erzielt hieraus keinerlei Einnahmen.