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Karriere

Chief Technology Officer: Ein Berufsbild im Wandel

Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com

Viele Ingenieur*innen wollen im Laufe ihrer Karriere als Entwicklungs- oder Technologiechef*in arbeiten. Die Position als Chief Technology Officer, kurz CTO, bringt nicht nur Verantwortung und mehr Gehalt mit sich. Dieses Jobprofil ist stark im Wandel.

CTO klingt vielleicht nach einem schicken Anglizismus. Welche Aufgaben und Verantwortungen sich dahinter verbergen, wissen viele hingegen nicht. Der Job als Chief Technology Officer wandelt sich durch die Digitalisierung stark. Wir schauen auf das Berufsbild.

Jedes Hightech-Unternehmen hat einen CTO. Als technische(r) Visionär*in treibt ein CTO die digitale Transformation einer Firma voran und verantwortet das Entwicklungsteam. Berühmtes Beispiel ist Bill Gates, der bis 2008 CTO von Microsoft war und sich ganz der technischen Entwicklung seines Unternehmens widmete.

Ingo Rauhut, der Strategie und Transformation beim VDI begleitet, bestätigt das Berufsbild: “Man darf es sich als einen technischen Geschäftsführer vorstellen.” Ein festgezurrtes Berufsbild des CTO gäbe es aber nicht, sagt er. “In größeren Unternehmen kann der CTO eher ein CIO sein, also ein Chief Information Officer beziehungsweise IT-Chef.” Klar ist, dass es sich um eine Führungsposition handelt, die Ingenieur*innen nicht nach ein paar Berufsjahren erreichen können. 

Die Rolle dieses Berufsbildes hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Im Zuge der digitalen Transformation gibt ein CTO den Takt an. Das kann nicht jeder. Ein CTO begleitet die Verschmelzung digitaler Geschäftsprozesse mit hergebrachten und innovativen Technologien. Big Data, Künstliche Intelligenz, Virtual Reality – das dürfen für angehende CTOs keine Fremdworte sein.

CTO als Schaltstelle

Laut Ingo Rauhut kann die Stelle sogar Kreativität fordern. “Strategie, technische Entwicklung und kreative neue Lösungen – das vereint ein CTO im besten Fall.” Rauhut wählt den Begriff “Schaltstelle”. Bei einem CTO läuft alles zusammen. Die Koordination und Motivation des Teams ebenfalls.
 

Was macht ein Chief Technology Officer heute

Technikchef*innen müssen Technologiethemen schnell und umfassend verstehen und ihre Teams befähigen, diese Entwicklungen nach vorne zu bringen. Ob neue Business-Modelle oder innovative Produkte: Ein CTO integriert neue Technik und Prozesse. Mit einem klassischen Job als Entwicklungsleiter*in hat das vielerorts nicht mehr viel zu tun. “Oftmals sind CTOs auch in Forschungsabteilungen tätig”, so Rauhut. In der Automobilbranche gibt es in der Regel eigene Abteilungen, die den Wandel gestalten. “Da wird zum Beispiel der Frage nachgegangen, wie der Motor der Zukunft aussieht.” Fakt ist, dass “Technologie stark in Richtung Digitalisierung” geht. 
 

CTO als Risikomanager*in

No risk, no fun: So simpel können Chef*innen zwar nicht agieren, aber ein CTO ist auch immer ein(e) gute(r) Risikomanager*in. Ingenieur*innen mit CTO-Potenzial sind fähig, die Signale des Marktes richtig zu deuten. Technologische Dynamiken werden schnell erkannt und für das eigene Unternehmen adaptiert. Die Auswirkungen auf Kunden und Umsätze haben sie dabei im Blick. Nirgendwo wird das aktuell deutlicher als in der Autobranche. Durch die sich wandelnde Mobilität setzen Autohersteller auf neue Antriebe und fokussieren sich auf die Produktion von E-Autos. “Gibt es neben dem E-Motor auch noch etwas anderes? Mit dieser Frage müssen sich CTOs in dieser Branche auch befassen”, sagt Ingo Rauhut. Rauhut spricht in diesem Zusammenhang von einer Technik-Folge-Abschätzung. “Dieses Kompetenzfeld gehört in die Stellenbeschreibung, denn jeder CTO ist auch Manager*in.” 

Autorin: Sarah Janczura

Ansprechpartner im VDI:
Ingo Rauhut
Strategie und Transformation
E-Mail: rauhut@vdi.de

 

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