BIM-Anwendung klar definiert – für effizientere Bauprojekte
BIM lebt von der Zusammenarbeit vieler – damit das effizient funktioniert, braucht es ein gemeinsames Verständnis und einheitliche Vorgaben. VDI und DIN haben nun eine Expertenempfehlung veröffentlicht, die dazu beiträgt: VDI/DIN-EE 2552 Blatt 12.1 legt eine einheitliche Struktur fest, um BIM-Anwendungsfälle in Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) zu beschreiben.
Mit der VDI/DIN-Expertenempfehlung können Auftraggeber*innen von BIM-Projekten Anforderungen an ihr Vorhaben verständlich und standardisiert festlegen. Das Dokument haben 30 BIM-Expert*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam erarbeitet. Wesentlich für die Erarbeitung der VDI/DIN-EE 2552 Blatt 12.1 war das Einbeziehen der entsprechenden Arbeiten von BIM Deutschland. Beide Herangehensweisen (Mustersteckbrief von BIM D und VDI/DIN-2552 Blatt 12.1) stellen in vielen Punkten übertragbare und sich ergänzende Strukturen mit teilweise unterschiedlichem Detaillierungsgrad dar. Beide haben das Ziel, das Verständnis von BIM-Anwendungsfällen zu vertiefen.
VDI/DIN EE 2552 Blatt 12.1 „Struktur zur Beschreibung von BIM-Anwendungsfällen“ ist beim Beuth Verlag unter www.beuth.de erhältlich.
Dort finden sich auch die weiteren Dokumente der Richtlinienreihe VDI 2552, die alle grundlegenden Informationen zu BIM vereint.
Nützlich für Ausschreibungen
Wer als Bauherr*in ein BIM-Projekt beauftragt, erstellt als Teil der Ausschreibung eine Auftraggeber-Informationsanforderung (AIA). Sie richtet sich an die Auftragnehmer*innen und enthält Anforderungen, die diese bei der Leistungserbringung mittels BIM berücksichtigen müssen.
BIM-Anwendungsfälle sind Teil der AIA – sie beschreiben die zu erwartenden Leistungen, für die Daten und Informationen im digitalen Gebäudemodell erstellt und verwendet werden. Das ist wiederum hilfreich, um als Auftragnehmer*in den Aufwand besser abschätzen und in Angeboten kalkulieren zu können. Sowohl für die AIA wie auch für den BIM-Abwicklungsplan (BAP), der die Anforderungen im Projektverlauf konkretisiert, gibt es bereits strukturelle Vorgaben (vgl. Richtlinie VDI 2552 Blatt 10). Die nun veröffentlichte Expertenempfehlung VDI/DIN EE 2552 Blatt 12.1 trägt dazu bei, auch die BIM-Anwendungsfälle zu harmonisieren.
Initiiert wurden die Arbeiten der Expertenempfehlung durch das BIM-Institut der Bergischen Universität Wuppertal. Seit März 2021 treibt das BIM-Institut der Bergischen Universität Wuppertal eine standardisierte Struktur von BIM-Anwendungsfällen mit dem Forschungsprojekt „Entwicklung einer standardisierten Struktur für BIM-Anwendungsfälle“ voran. Das Innovationsprogramm Zukunft Bau des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) fördert das Projekt.
Die VDI/DIN-EE 2552 12.1 „Building Information Modeling - Struktur zu Beschreibung von BIM-Anwendungsfällen“ ist im Oktober 2022 als Weißdruck erschienen. Sie kann für 59,10 EUR beim Beuth Verlag (Tel.: +49 30 2601-2260) bestellt werden. VDI-Mitglieder erhalten 10 Prozent Preisvorteil auf alle VDI-Richtlinien.
Fachlicher Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. (FH) Frank Jansen
VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik
Tel.: +49 211 6214-313
E-Mail: jansen_f@vdi.de
Über DIN
Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Als Partner von Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft trägt DIN wesentlich dazu bei, die Marktfähigkeit von innovativen Lösungen durch Standardisierung zu unterstützen – sei es in Themenfeldern rund um die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft oder im Rahmen von Forschungsprojekten. Rund 36.000Experten aus Wirtschaft und Forschung, von Verbraucherseite und der öffentlichen Hand bringen ihr Fachwissen in den Normungsprozess ein, den DIN als privatwirtschaftlich organisierter Projektmanager steuert. Die Ergebnisse sind marktgerechte Normen und Standards, die den weltweiten Handel fördern und der Rationalisierung, der Qualitätssicherung, dem Schutz der Gesellschaft und Umwelt sowie der Sicherheit und Verständigung dienen. DIN vertritt die deutschen Interessen im Europäischen Komitee für Normung (CEN) und in der Internationalen Normungsorganisation (ISO). Weitere Informationen unter www.din.de.