Arbeitskreis Meer, Küste, Hafen: Vortrag und Besichtigung der Niederlassung Wismar der SCHOTTEL GmbH
Der Arbeitskreis hatte bei dieser Veranstaltung die Hansestadt Wismar als Ziel. Als Vorprogramm wurde zuerst das phanTECHNIKUM besucht. Das phanTECHNIKUM ist das technische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommerns. Das Museum zeigt die Technikgeschichte in den Bereichen Wasser, Luft und Feuer. Im Wasserbereich sind Schiffsantriebe und die Geschichte der Werften (z.B. MV Werften in Wismar) im Mittelpunk. Im Bereich Luft- und Raumfahrt wird die Geschichte u.a. von Heinkel und Arado dargestellt. Der Feuerbereich behandelt Gießen, Schweißen und Lichterzeugung. Bei der geführten Besichtigung von 1 Stunde konnte nur ein Überblick anhand einiger der vielfältigen Ausstellungsstücke gegeben werden. Die zahlreichen Experimentierstationen blieben aus Zeitgründen auch unbenutzt. Ein zweiter Besuch mit mehr Zeit wäre lohnenswert.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen am Marktplatz in der wunderschönen Altstadt von Wismar ging es zur Niederlassung Wismar der SCHOTTEL GmbH.
Seit 1964 wurden auf dem heutigen Standort der SCHOTTEL GmbH durch die WPM (Wismarer Propeller- und Maschinenbau GmbH) Verstellpropeller entwickelt und hergestellt. Die SCHOTTEL GmbH übernahm 1999 die Firma. Heute fertigt SCHOTTEL neben Verstellpropellern bis 30.000 KW Leistung auch die größten SCHOTTEL RudderPropeller (SRP) mit Leistungen von 2 bis 6 MW.
Der Arbeitskreis wurde am Tor vom Leiter des Arbeitskreises Maschinenbau im VDI Bezirksverein Mecklenburg-Vorpommern empfangen. Er führte auch anschließend durch das Firmengelände. Nach einem Einführungsvideo, welches die Geschichte und Entwicklung der SCHOTTEL GmbH zeigte, ging es dann auf den Firmenrundgang.
SCHOTTEL hat rund 20 verschiedene SRP-Größen im Angebot, wobei jeder einzelne Antrieb ein Einzelstück ist, speziell für das einzelne Schiff entwickelt und produziert. Jeder Antrieb ist ein Einzelstück, da er eine Vielzahl einzelner Parameter erfüllen muss, sodass er in das Schiff passt. Das setzt u.a. eine hohe Fertigungstiefe voraus. Die Besichtigung folgte dem Fertigungsfluss vom Rohteil zum versandfertigen RudderPropeller. Neben CNC-Bearbeitungscentern beeindruckte im Bereich der Zerspanung die große Drehbank, welche Werkstücke von 20 Metern Länge und 80 Tonnen Gewicht bearbeiten kann. In der nächsten Halle wurde die Vormontage der SRP sowie die Montage der Verstellpropeller besichtigt. Interessant war der Arbeitsplatz an welchem das Eingangslager auf die Verbindungswelle geschrumpft wird. In der Endmontagehalle werden die Eigenfertigungsteile mit Zukaufteilen wie Propeller, E-Motoren, Hydraulikteile, Sensoren, etc. zu einem kompletten SRP zusammengebaut. Anschließend werden die Antriebe bis zu 6 Stunden in einem Erprobungsbecken getestet bevor sie verladen werden.
Mehr über die SCHOTTEL RudderPropeller kann man auf der Internetseite der SCHOTTEL GmbH (https://www.schottel.de/home) erfahren. Im Downloadcenter steht die Broschüre „100 Jahre SCHOTTEL“ zum Download bereit
Ing. (grad.) Hellmut Nagel VDI