VDI/BTGA/ZVSHK 6023 Blatt 2
Hygiene in Trinkwasser-Installationen - Gefährdungsanalyse

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German title

Hygiene in drinking-water supply systems - Hazard analysis

Publication date

2018-01

Publisher

Bauen und Gebäudetechnik

Author

Technische Gebäudeausrüstung

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Number of pages

Available in

German, English

Abstract

Diese Richtlinie liefert dem Sachverständigen, der eine Gefährdungsanalyse ausführt, praxisrelevante Hilfestellungen zur fachgerechten Durchführung und Dokumentation einer Gefährdungsanalyse nach Trinkwasserverordnung (TrinkwV). Sie legt zu diesem Zweck formale und inhaltliche Aspekte fest und definiert Qualifikationsanforderungen an den Sachverständigen. Es werden die ereignisorientierte Gefährdungsanalyse nach UBA-Empfehlung bei Legionellenbefall und die elektiv als Schwachstellenanalyse durchgeführte systemorientierte Gefährdungsanalyse beschrieben.

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FAQ

23.12.2022

Im Rahmen unserer beratenden Tätigkeit für einen Stromnetzbetreiber stellt sich in einigen Projekten die Frage, ob in einer einfachen Toilettenanlage eines Betriebsgebäudes am Handwaschbecken zwingend Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden muss. Hinweise dazu habe ich bislang in der TrinwV und in der Arbeitsstättenrichtlinie ASR A4.1 gefunden. Allerdings ist mir die diesbezügliche Auslegung unklar, weshalb ich mich mit meiner Anfrage an Sie wende.

Zum Hintergrund:
- Die betreffenden Betriebsgebäude des Netzbetreibers liegen teilweise weit entfernt von bebautem Gebiet, sodass in manchen Fällen kein Anschluss an das Trinkwassernetz erstellt werden kann.
- Die Betriebsgebäude sind nicht öffentlich zugänglich.
- Die Betriebsgebäude sind zudem grundsätzlich unbemannt. Personal ist lediglich turnusmäßig (z. B. alle 3 Monate) kurzzeitig vor Ort. Eine eigene Trinkwassergewinnung/-aufbereitung, z. B. aus einem Brunnen, ist aufgrund des geringen Wasserbedarfs meist unverhältnismäßig oder technisch schwierig umzusetzen (z. B. niedriger Grundwasserstand erschwert Brunnen).
- Sanitäre Anlagen sind geplant: 1x WC, 1x Urinal, 1x Handwaschbecken, 1x Ausgussbecken sowie 1x Außenwasserhahn zur Reinigung von Betriebsmitteln im Außenbereich.
- Prinzipiell könnten WC, Urinal und Außenwasserhahn ohnehin über Brauchwasser versorgt werden.
- Es stellt sich nun die Frage, ob es eine gesetzliche oder normative Vorgabe gibt, die den Betreiber verpflichtet, für das Handwaschbecken (und Ausgussbecken) einer solchen Toilettenanlage zwingend Trinkwasser zur Verfügung zu stellen oder ob das Handwaschbecken auch mit Brauchwasser versorgt werden darf (selbstverständlich mit entsprechender Kennzeichnung „kein Trinkwasser“).

Die Trinkwasserverordnung regelt in §3, Abs. 1:
„Im Sinne dieser Verordnung ist ‚Trinkwasser‘ […] alles Wasser, das […] insbesondere zu den folgenden anderen häuslichen Zwecken bestimmt ist: aa) Körperpflege und -reinigung […]“
Demnach muss zum häuslichen Zweck der Körperreinigung Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden.
Liegt unter den o. g. Randbedingungen dieser Sachverhalt für das Handwaschbecken der Toilettenanlage vor?

Die ASR A4.1 regelt die Anforderungen für das Errichten und Betreiben von Sanitärräumen und Waschgelegenheiten für Arbeitsstätten.
- Im Abschnitt „Waschräume“ wird bezüglich der Ausstattung beschrieben: „An Wasch- und Duschplätzen müssen fließendes warmes und kaltes Wasser in Trinkwasserqualität im Sinne der Trinkwasserverordnung […] zur Verfügung stehen.“ -> im Wortlaut explizite Forderung von Trinkwasser i. S. d. TrinkwV
- Im Abschnitt „Toilettenräume“ wird bezüglich der Ausstattung jedoch nur beschrieben: „Toilettenräume müssen mit Handwaschgelegenheiten (Handwaschbecken mit fließendem Wasser und geschlossenem Wasserabflusssystem) […] ausgestattet sein.“ -> Wortlaut: fließendes Wasser, keine explizite Forderung von Trinkwasser

Zusammenfassend meine konkreten Fragen:
- Darf an Handwaschbecken von Toilettenanlagen (mit entsprechender Kennzeichnung „kein Trinkwasser“) Brauchwasser eingesetzt werden?
- Wie ist vor dem dargestellten Hintergrund die Forderung der TrinkwV nach Trinkwasser für den häuslichen Zweck der Körperreinigung zu verstehen?
- Kann aus den Anforderungen der ASR A4.1 abgeleitet werden, dass in Toilettenräumen nicht zwingend Trinkwasser am Handwaschbecken vorhanden sein muss?
- Gibt es ggf. weitere gesetzliche oder normative Regelungen, die diesbezüglich Klarheit schaffen?
- Liegen Ihnen ggf. weitere Erfahrungen ähnlicher oder vergleichbarer Fälle vor (z. B. Almhütten etc.)? Wie wird es dort gehandhabt?

Über eine Rückmeldung hierzu freue ich mich sehr. Bei Unklarheiten meiner Anfrage und Rückfragen dürfen Sie mich jederzeit kontaktieren.

Antwort:

Wenn Wasser für die Körperreinigung zur Verfügung gestellt wird, muss es Trinkwasser sein. Der § 2 TrinkwV gilt grundsätzlich und unterscheidet nicht zwischen "häuslichem Gebrauch", Almhütte oder Arbeitsplatz.
Hinsichtlich des Bedarfs und der Ausstattung von Sanitärräumen in Arbeitsstätten verweisen wir auf den neuen Entwurf VDI 6000 Blatt 3 vom Juli 2022, siehe https://www.vdi.de/richtlinien/details/vdi-6000-blatt-3-sanitaertechnik-sanitaerraeume-arbeitsstaetten.

24.11.2022

Wo beantrage ich, dass wir Schulungspartner vom VDI für die VDI 6023 und VDI 2047 werden?

Antwort:

Ansprechpartnerin für Schulungspartnerschaften ist Manuela Schuhmann, Mail: schuhmann@vdi.de.

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