VDI 2077 Blatt 3.2
Verbrauchskostenabrechnung für die Technische Gebäudeausrüstung - Wärme- und Warmwasserversorgungsanlagen - Kostenaufteilung in verbundenen Anlagen
At a glance
- German title
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Energy consumption accounting for the building services - Heat and hot-water supply installations - Cost allocation in connected installations
- Publication date
- 2013-06
- Publisher
- Bauen und Gebäudetechnik
- Author
- Facility-Management
- Related manuals
- Number of pages
- 23
- Available in
- German, English
- Abstract
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Diese Richtlinie gilt für die Kostenverteilung in Wärmeversorgungseinrichtungen. Die Kosten für Energie und den Betrieb von Wärmeversorgungseinrichtungen sind dabei verbrauchsunabhängig und verbrauchsabhängig zu verteilen. Die Richtlinie befasst sich mit der Abtrennung der Kosten zur Trinkwassererwärmung bei Anlagen, die zur Beheizung von Räumen und zur Trinkwassererwärmung dienen. Erstmalig werden durch diese Richtlinie komplexere Anlagen erfasst und Verfahren beschrieben, die eine Abrechnung solcher Anlagen ermöglichen. Anlagen, bei welchen die Energiekosten des einzelnen Nutzers direkt mit dem Versorgungsunternehmen tarifabhängig abgerechnet werden, bleiben von dieser Richtlinie unberührt.
FAQ
Antwort:
Mehr zu heizen kann keinen "Ausgleich" schaffen, sondern führt nur zu einem Mehrverbrauch, der sich auch in der Heizkostenabrechnung niederschlägt. Wer, sei es aus Umweltbewusstsein oder Sparsamkeit, sei es wegen einer Vorliebe für kühlere Raumtemperaturen, sparsamer heizt, muss in jedem Fall erkennen, dass mehr zu heizen auch bedeutet mehr zu bezahlen.
Die Anwendung einer Rohrwärmekorrektur ist grundsätzlich nicht vorgeschrieben, sondern liegt im Ermessen des Vermieters/Betreibers. Dieser wird dabei üblicherweise durch sein Ableseunternehmen beraten. Die Auswahl der Methode kann schon deswegen nicht in der Richtlinie vorgegeben werden, weil es von den örtlichen Gegebenheiten (Heizungsanlage, Rohrsystem) abhängt, welches Verfahren am am sinnvollsten ist.
Antwort:
Die Rohrwärmekorrektur nach VDI 2077 Beiblatt ist gerade dann erforderlich, wenn die Rohrwärme signifikant zur Beheizung der Wohnung beiträgt, also genau dann, wenn der Rohrwärmeanteil ein bestimmtes Maß überschreitet.
Rohrwärme führt nicht grundsätzlich zu Kostenverschiebungen, sondern erst dann, wenn Nutzer unterschiedliches Heizverhalten an den Tag legen. Dass, wie Sie schreiben, der Nutzer einer innen liegenden Wohnung nach der Rohrwärmekorrektur höhere Heizkosten zugeordnet bekommt, der einer außen liegenden weniger, liegt schlicht daran, dass der "Vielheizer" (außen) rein aufgrund der Abrechnungsmodalitäten ohne Rohrwärmekorrektur einen größeren Teil der Rohrwärme zugeordnet bekommt, die der "Wenigheizer" (innen) geliefert bekommt.
„Aufgrund der Abrechnungsmodalitäten“ bedeutet: Die Heizkostenverteiler „sehen“ nur einen Teil der Wärme, nämlich den, der über die Heizkörper geliefert wird. Nach den Anzeigewerten wird aber alle Wärme verteilt, auch die, die über ungedämmt verlegte Rohre geliefert wird. Damit bekommt der, der viel heizt, auch viel Rohrwärme zugeordnet, obwohl er näherungsweise ebensoviel Rohrwärme geliefert bekommt hat wie jemand, der wenig heizt. Die Rohrwärmekorrektur hat zum Ziel, Wärme da in Rechnung zu stellen, wo sie genutzt wird. Diese verursachergerechte Zuordnung wird durch die Heizkostenverordnung gefordert.
Da Komfortanforderungen subjektiv sind, ist einerseits "übermäßiges" Heizen kaum definierbar, andererseits geht es auch nicht darum, das Mitbeheizen fremder Wohnungen zu korrigieren, sondern darum, Wärme nach Heizkostenverordnung jeweils der Wohnung zuzuordnen, in die sie gelangt. Die Rohrwärmekorrektur ordnet Ihnen nicht die Wärme zu, die durch die Decken und Wände in Ihre Wohnung fließt; dieser Beitrag dürfte nach meinem Gefühl aufgrund des geringen Temperaturgefälles zwischen Nachbarwohnung und Ihrer Wohnung (zumeist vermutlich nicht mehr als 3 °C) eher gering sein. „Umverteilt“ (gegenüber der Situation ohne Korrektur) wird hingegen die Wärme, welche von ungedämmt verlegten Heizungsrohren in Ihre Wohnung fließt. Hier haben wir ein hohes Temperaturgefälle (je nach Vorlauftemperatur der Heizung wahrscheinlich zwischen 30 °C und 70 °C). Die Heizungsrohre wirken sozusagen wie Heizkörper, nur dass keine Zähler daran angebracht sind.